2. Mannschaft

Am 2. Advent war Grimma zu Gast und wir spielten ohne Jörg, dafür mit Sarah. Anfangs konnte Grimma noch gut gegenhalten, jedoch drehte sich der Wettkampf, so um die Zeitkontrolle rum, deutlich zu unserem Vorteil.

Super VfB 2 - Grimma

Stephan hatte zwischenzeitlich etwas Glück, dass sein Gegner nicht die optimale Fortsetzung fand, erspielte aber dann den ersten Punkt. Nach und nach folgten die nächsten Erfolgserlebnisse für uns. Felix beendete seine Verlustserie und Sarah gewann nach langer Durststrecke mal wieder im Mannschaftskampf. So erwies sich Grimma am Ende als guter Aufbaugegner. Nach den 2 Niederlagen in Folge war das Balsam für die Seele.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Fast im Stamm, für Stephan spielte Sarah, ging es nach Delitzsch. Micha und Carsten erhielten bald Remisangebote. Während Micha annahm, spielte Carsten weiter. Sandra griff früh fehl und setzte ihren Springer aufs falsche Rückzugsfeld - Materialverlust war die Folge. Bei Vincent gingen recht schnell die Figuren vom Brett und man einigte sich auf Remis. Hinten sah es ganz gut aus Falk und Sarah hatten beide Vorteil und vorne konnte Jörg auch einen Bauerngewinn durch schönes Kombinieren verzeichnen. Sandra bekam kein Gegenspiel mehr zustande und musste seit langer Zeit mal wieder eine Niederlage quittieren. Jörg baute seinen Vorteil aus und holte den Punkt. Hinten fiel die Umsetzung des Vorteils deutlich schwerer. Falk's Partie geriet wieder in Remisbreite, doch zum Glück für uns, wurde dann in ein gewonnenes Bauernendspiel abgewickelt. Sarah, mit deutlichem Plus, verpasste die Vereinfachung und der Gegner bekam Angriff. Leider konnte Sie dem Dauerschach nicht entfliehen, ohne entscheidenen Materialverlust zu erleiden. So gab es auch hier eine Punkteteilung. Felix stand zwischenzeitlich deutlich schlechter, hatte Glück und erreichte Ausgleich, um kurz darauf durch eine Kombi ausgeknockt zu werden. So lag es an Carsten doch noch was fürs Punktekonto zu tun. Leider hatte er im Läuferendspiel mit Minusbauer die deutlich schlechteren Karten. Eine gefühlte Verluststellung, die praktisch bei exakter Spielweise vlt. zu halten gewesen wäre. Aber wenns nicht läuft...

Zu allem Unglück gabs dann auch noch die erhoffte Niederlage von SGL VI zu vermelden. Doch mit 4 Minuspunkten sind wir wohl raus aus dem Aufstiegskampf. Markkleeberg könnte der lachende Dritte werden.

Jetzt gilt es nach vorn zu schauen, gegen Grimma beginnt der Abstiegskampf.

Gleich am 2.Spieltag hatte unsere Zweite mit SGL 6, den nominell stärksten Gegner dieser Saison zu Gast. Wir spielten im Stamm und waren guter Dinge. Jedoch sollte sich dies bald ändern. Jörg´s Partie geriet schnell in Schieflage und war gegen Hoffi dann auch nicht mehr zu halten. Carsten forcierte dann in eine Remisvariante, was beim Blick auf die anderen Bretter völlig okay war. Bis dahin war eigentlich noch alles im eingeplanten Bereich. Dann wurde unser Igel getötet. André griff am Damenflügel an und war dabei schneller als der Angriff von Felix am Königsflügel. Kurz vor der ersten Zeitschlacht war aber trotz des Rückstandes noch alles drin. Micha, Sandra und Vincent standen besser und bei den anderen war es ausgeglichen. Vincent sah dann in Zeitnot nicht den Figurengewinn und wickelte in ein vorteilhaftes aber doch unklares Springerendspiel ab. Sandra verbesserte Zug um Zug ihre Stellung und holte mal wieder den vollen Punkt. ( Die 2 Jahre in der Zweiten ungeschlagen rücken näher 😉 ). Falk konnte sich keinen Vorteil erarbeiten und landete am Ende im toten Remis. Micha und Manuel spielten die interessanteste Partie des Tages. Micha war mit seiner Pirc-Verteidigung gut auf den kommenden Angriff vorbereitet. Manuel rannte mit allen Bauern am Königsflügel an und MIcha startete zur Gegenattacke am Damenflügel und gewann zumindest schonmal einen Bauern und klaren Vorteil. Manuel setzte alles auf eine Karte und begann mit Figurenopfern zu operieren. Micha lies sich davon leider beeindrucken glaubte die Einschläge und anstatt zu nehmen und auszuhalten, verschlechterte er seine Position immer mehr -  von Sieg zu Ausgleich und dann ins Verderben. Mit dieser Partie kippte auch der Mannschaftskampf. Stephan hatte ein nicht gewinnbares Läuferendspiel und so nahm Vincent das Remisgebot von Albrecht mit, auch wenn bei genauem Spiel wohl auch ein Sieg möglich gewesen wäre. Stephan einigte sich dann auf das Remis und so ging der Wettkampf mit 3:5 verloren.

Eine Niederlage die schmerzt, aber noch sind 7 Runden zu spielen. Momentan heißt es Vorteil SGL6 - aber am Ende wird abgerechnet.

Mit unseren 3 starken Neuzugängen jedoch ohne Stephan (dafür spielte Sarah) ging es in der ersten Runde zu SGL 8. Nominell waren wir klarer Favorit, was noch verstärkt wurde indem der Gegner Brett 4 mal eben kampflos abgab. Dadurch holte Felix ohne Mühe seinen ersten Punkt für den VfB. Jörg holte mit Weiß keinerlei Vorteil aus der Eröffnung und gab sich nach kurzer Zeit mit Remis zufrieden. Sarah fand leider nie so richtig in die Partie und ihre Stellung verschlechterte sich mit der Zeit immer mehr, so dass hier diesmal nichts zu holen war. Jedoch glich Micha dies mit einem sehr schön herausgespielten Sieg wieder aus. Sandra erhöhte dann auf 3,5 mit einem solide eingefahrenen Punkt. Ebenso sicher verwandelte auch Falk, so dass noch vor der Zeitkontrolle der Mannschaftssieg perfekt war. Vincent spielte bis zum 30. Zug eine äußert vorteilhafte Stellung heraus, wurde dann aber doch irgendwie von "Puschelclaudi666" verhext und lies einzügig einen Turm stehen, was natürlich die Niederlage bedeutete. Carsten nutzte einige Ungenauigkeiten des Gegners im Mittelspiel aus um entscheidenden Vorteil zu erlangen und nachdem er seinen stärksten Gegner -"die Zeitkontrolle"- besiegt hatte, war der Rest nur noch Formsache.

Ein schöner Start, jedoch kommt es schon in Runde 2 zum vielleicht vorentscheidenden Spiel um den Platz an der Sonne gegen SGL 6.

Einmal den Aufstieg knapp verpasst. Ein Auswärtssieg zum Ausklang einer guten Saison. Ein Spiel ohne Wert. So in etwa kann man den letzten Spieltag der Saison 2013/2014 zusammenfassen. Wie immer an dieser Stelle sollen die Topscorer der Saison nicht unerwähnt bleiben. Wolfgang Just gab in der Ersten nur drei Remis ab, 7½/9! Das beste Resultat insgesamt erreichte selbstverständlich ein Spieler aus der zweiten Mannschaft 😉 Sandra Kalkhof mit zuletzt fünf Siegen in Folge und 7/8. Last but not least: Florian Becker aus unserer Dritten mit 4½/7.

Ergebnisse
Muldental Wilkau-Haßlau 2½ - 5½ VfB Schach Leipzig
SK Großlehna 2½ - 5½ VfB Schach Leipzig II
VfB Schach Leipzig III 3 - 5 Krostitzer SV

... läuft's.

Unser 6:2 gegen Naunhof fiel wahrscheinlich einen halben oder ganzen Punkt zu hoch aus, aber in dieser Saison gelingt einfach vieles.

Falk profitierte von einem Figureneinsteller des Gegners und sorgte früh für das beruhigende 1:0.  Sandra hatte zu dem Zeitpunkt auch schon einen Mehrturm - den hatte der Gegner aber absichtlich ins Geschäft gesteckt, um einen Bauernverlust in der Eröffnung zu rechtfertigen. Sandras König hatte im weiteren Partieverlauf zwar ausreichend Gelegenheit zur Bewegung, bewältigte seine Wandertour jedoch mit dem nötigen Geleitschutz und wohldosiertem Risiko.

Vincent spielte praktisch nochmal die gleiche Partie wie in der vorletzten Runde: Den Anzugsvorteil des Gegners nach 15 Zügen ausgetrocknet und in komplett ausgeglichener Stellung Remis vereinbart. Wolfgang hatte in der Eröffnung einen Bauern gewonnen, aber der Gegner stand mit den Schwerfiguren auf der einzigen offenen Linie bereit - Remis.

Sven profitierte von einer ungenauen Eröffnungsbehandlung des Gegners und konnte mit Schwarz viel Druck im Endspiel aufbauen. Das brachte einen Bauern, 15 Züge später noch einen und damit den Sieg. René stand aus der Eröffnung heraus deutlich unbefriedigend, auch hier übersah der Gegner aber einen Figurenverlust! Wegen beiderseitiger Zeitnot wurde dann noch bis zum 40. Zug gespielt, das Endspiel danach war aber einfach gewonnen.

Sören verlor als Einziger - bei ihm war die Stellung schon nach 3 Zügen sehr scharf und offen und diesmal hatte halt der Gegner das bessere Ende für sich. Stephan gewann seine Partie als Letzter aber dennoch sehr sicher ... mit dem Läuferpaar hatte er zunächst fast eine Zugzwangstellung für den Gegner aufgebaut und dies dann zum Gewinn zweier Leichtfiguren für einen Turm genutzt. Die Läufer führten Stephans Damenflügelbauern zum Durchmarsch und so erhielt Stephan just in dem Moment eine neue Dame, als die "alte" sich opfern musste, um die Schlußoffensive des Gegners zu ersticken.

Epilog: Wie eng Sieg und Niederlage auch bei einem vermeintlich klaren 6:2 beinanderliegen, zeigte Sandras Nachanalyse der eigenen Partie: Ihr Bauerngewinn in der Eröffnung (eigentlich ein Gambit) hätte Ihr durch ein gar nicht so fernliegendes Opfer des Gegners auch komplett um die Ohren fliegen können. Aber wie es im Prolog hieß: Wenn's läuft ...

Durch den Sieg gegen die SGL 6 hat die 2. Mannschaft das Abstiegsgespenst unter praktisch denkbaren Gesichtspunkten verjagt.

Stephan nahm sich eine Pause, dafür war wieder unsere Geheimwaffe Sarah am Start.

Die Voranalyse des Wettkampfes ergab, dass wir aus DWZ-Sicht an keinem Brett einen greifbaren Vorteil haben, worauf der naheliegende Plan war, dass an allen Brettern was geholt werden muss. Dieses faszinierende Stück Logik wurde noch insofern detailliert, dass "50%" an den ersten 3 (starken) Brettern (das Gegners) "okay" wären und der Rest dann irgendwie hinten kommen muss.

Teil 1 des Plans wurde erfüllt: Vincent schaffte gegen Friedrich Beckel - der mit Weiß ein gefährliches Angriffsschach spielen kann (;-)) - völlig problemlos Ausgleich mit Schwarz, bot Remis und bekam es. Falk stand früh unter Druck und konnte 1-2 mal gefühlt noch von der Schippe springen, musste sich dem Dauerdruck aber letztlich beugen. Micha hingegen konservierte seine großartige Form über die Jahreswende: Relativ ruhiger Aufbau gegen Burkhard Starke, aber positionell von beiden Seiten anspruchsvoll gespielt. Micha konnte seinen passiven Flügel dann abriegeln und gewann recht schnell am Damenflügel, wo er am Drücker war.

Teil 2 des Plans ... ging auch auf! Sarah und Sven spielten soweit ganz gut, bauten einigen Druck auf, konnten die Partie aber nicht entscheidend zu ihrem Vorteil wenden. Immerhin aber auch nicht zu ihrem Nachteil - ein Remis hat ja auch seinen Wert. Wolfgang wollte es diesmal wissen und lehnte ein Remisangebot des Gegners ab. Zu dem Zeitpunkt hatte er Angriffschancen am Königsflügel, aber die Stellung war sicher als ausgeglichen zu bewerten. Den Angriff konnte der Gegner abwehren und sich nachfolgend die entstandenen Löcher zunutze machen, so dass wir hier eine 0 verbuchen mussten.

Sören gewann - inzwischen tut er das aus wohl aus reiner Gewohnheit. Es ist schon fast beängstigend, wie er nach dem - ähem, suboptimalem - Auftakt gegen Markkleeberg seine 5. Partie in Folge zum Gewinn runterzieht. Er musste sich dafür ein wenig strecken - zu Beginn des Mittelspiels schien seine Stellung ziemlich gut, wurde in den nächsten 10-20 Zügen dann aber deutlich zweischneidiger und es waren 3 Ergebnisse möglich. Als dann das Endspiel mit je Dame, Springer und einer Handvoll Bauern begann, hatte Sören die Dinge soweit konsolidiert, dass es mindestens Remis war. Des Gegners offene Königsstellung konnte dann zu einem Bauerngewinn genutzt werden, als der 2. Bauer zu fallen drohte, kam die Aufgabe.

3,5 : 3,5 und Sandra hatte die letzte laufende Partie. In der sie immer gut gestanden und letztlich ein Endspiel (sehr) schlechter Läufer gegen Springer drauf hatte. Vorher mit Türmen sah es noch besser aus, aber irgendwie gewinnen sich diese Sachen doch nicht so leicht, wie es immer in den Büchern steht. Sandra fasste dann den Entschluss zu einem nicht ganz risikolosen Gewinnplan, dem der Gegner mit einem (naheliegenden) Bauerndurchbruch begegnete. Kurzzeitig schlug das Herz bei allen schneller - verlieren wir diese Partie etwa? Sandra konnte zum Glück mit dem einzigen, aber ebenso naheliegenden Gegenzug kontern und damit war die Partie zu unseren Gunsten entschieden.

Ohne 5 (Micha und Sven in die Erste sowie Sandra, Sarah und Wolfgang fehlten uns) waren die Vorzeichen nicht gerade günstig. 7 tapferen Recken (René, Mike und Robin kamen ins Team) war es nun vorbehalten, das Unmögliche möglich zu machen. Brett 2 blieb frei und los gings. Nach einer Stunde sorgte Sören an Brett 5 für den schnellen Ausgleich. Schön so einen starken Neuzugang im Team zu haben. Stephan´s Gegner steckte frühzeitig eine Figur für Bauern ins Geschäft ohne dabei einen zündenden Angriff zu entfachen. Stephan spielte solide weiter und iniziierte selbst einen Mattangriff und wir gingen in Führung. Mike spielte an Brett 7 mit Weiß die Abtauschvariante im Franzosen. Er hielt seine Stellung super zusammen und schaffte ein solides Remis. Tolle Leistung Mike, weiter so! René an 6 hielt mal wieder den Laden zusammen, trotz akuter Zeitnot, wenn auch ein wenig glücklich auch hier ein halber Punkt. Jetzt hatten wir schon 3Punkte und es spielten noch Falk an 1 mit jeweils Dame,Turm und 5 Bauern, Vincent an 3 mit ausgeglichener Stellung und Robin an 8 mit leicht besserer Angriffsstellung und besserer Zeit. Die "Sensation" lag in der Luft. Vincent bot bei leichter Zeitnot aufgrund der Ausgangslage Remis an. Während der Gegner noch überlegte kippten die beiden anderen Bretter. Falk hatte plötzlich 2 Minusbauern und Robin griff in Zeitnot fehl und stellte eine Figur ein. Vincent bekam das Remis. Robin konnte danach seine Stellung nicht halten und verlor. Falk kämpfte noch wacker, hatte dann aber irgendwann noch mehr Bauernverluste und mußte sich geschlagen geben. Am Ende steht zwar eine knappe Niederlage aber es war eine tolle Moral im Team und die Ersatzspieler haben allesamt eine gute Leistung geboten. Der Aufstieg ist zwar weg, aber mit diesen Leistungen sollte der Klassenerhalt nur noch Formsache sein.
Frohe Weihnachtstage und einen guten Rutsch!

Gegen Lindenau gelang uns ein gutes Punktspiel mit einem recht sicheren 5:3.

Sandras, meine und Falks Partie war schon nach gut 2h entschieden. Bei den beiden Erstgenannten zu unseren Gunsten, bei Falk zu Gunsten Lindenaus.

Wolfgang spielte ein grundsolides Remis, wobei die Endstellung mit komplett symmetrischen Bauern, Königen und jeweils 2 Springern, die sich von ebenfalls symmetrischen Feldern aus beäugten, sehr amüsant war.

Sarah und Ihr Gegner nahmen sich für die ersten 15-20 Züge gebührend Zeit, bis ein komplexes Mittelspiel erreicht wurde mit so 10-15 Minuten für den Rest der Partie. Offensichtlich war die verbrauchte Bedenkzeit aber gut investiert, denn die Stellung konnte im Folgenden ohne weitere Aufregung zum remisen Läuferendspiel runtergeblitzt werden.

Sören erwehrte sich eines für mich gefährlich aussehenden Angriffs von Hannelore Neumeyer, die dabei wie gewohnt ohne Zögern 2 Bauern ins Geschäft steckte. Aus Kiebitz-Sicht hätte das auch durchschlagen können - tat es zum Glück nicht. Sören konnte die Stellung konsolidieren und bot mit 2 Mehrbauern im Endspiel Remis, was uns den 4-einhalbten-Punkt brachte und Sören weitere Denkarbeit im ansonsten sicher nicht allzu schwer zu gewinnenden Endspiel ersparte.

Die beiden interessantesten Partien spielten meiner Meinung nach Micha und Vincent. Ersterer gewann in der Eröffnung Qualität und Bauer, so dass mit 2 Freibauern am Damenflügel und eben Mehrqualität die Sache für uns gelaufen schien. Ganz so einfach war es dann nicht, der Gegner trommelte alle zu findende Aktivität zusammen und beschäftigte Micha noch 2-3h. Dieser gab die Qualität zurück für Vereinfachungen und weiter vorrückende Freibauern. Das reichte schlußendlich, obwohl es auch eines dieser Turmendspiele hätte sein können, die aus irgendwelchen Gründen Remis sind.

Vincent sah sich Rachegedanken von Andreas Neumeyer ausgesetzt, den er im vorigen Jahr in der Partie der Saison (aus VfB II Sicht) mit Schwarz besiegte und so unseren 4,5:3,5 Sieg gegen Lindenau sicherstellte, der den Aufstieg bedeutete. Auch diese Partie hatte es in sich - los ging's mit einem kreuzgefährlichen Gambit von Andreas (mit Weiß spielend). Vincent hatte die Theorie da nur bedingt parat und musste die Züge am Brett finden, während der Gegner bis zum 10. Zug alles runterblitzte.

Vincent stand im Mittelspiel dann zwar unter Druck, aber es schien zu halten. Dann doch ein taktischer Überseher - Bauenrückgewinn für Weiß, Damen runter, und Endspiel mit je 3 Mehrbauern auf jeder Seite. Und Weiß hatte die beiden Läufer, die diese Bauern perfekt unterstützen konnten. Die Analyse ergab entsprechend eine Gewinnstellung für Weiß, aber A. Neumeyer fand nicht die besten Züge und Vincent konnte die Stellung tatsächlich weiter und weiter vereinfachen und das Remis retten. Eine schöne kämpferische Leistung.

1 Kommentar

Als Aufsteiger ist es immer so eine Sache. In der nächsthöheren Liga will man sich nicht blamieren, man schaut sich die DZW-Zahlen der neuen, stärkeren Gegner an und rechnet sich aus, gegen wen Punkte kommen könnten und gegen wen eher nicht. Der Plan nach den ersten 3 Runden waren: 3 Mannschaftspunkte. Die Realität nach 2 Runden: 1 Mannschaftspunkt. Und nun ging es Sonntag gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga - Crimmitschau. Also konnten wir nur frohen Mutes - dafür aber fast im Stamm (Wolfgang war leider erkrankt, für ihn spielte René) - Richtung Leipziger Süden fahren.

Crimmitschau trat wie in den ersten beiden Runden im Stamm an. Ungefähre Taktik unsererseits war, dass jeder an seinem Brett "was machen" sollte, da es schon oft genug Spieltage gab, wo der Außenseiter sich nicht viel traut, nach 2 Stunden an 4 Brettern schlecht steht und der Favorit das Ding ohne großen Angstschweiß 5,5:2,5 nach Hause schaukelt.

Wie jeder Einzelne diese "Taktik" für sich interpretierte sei mal dahingestellt, aber nach 2h waren alle mehr oder weniger ordentlich aus der Eröffnung rausgekommen. Falk musste an Brett 1 dann leider doch ziemlich schnell die Niederlage gegen Frank Müller quittieren, er hatte einen völlig akzeptablen Grünfelder mit Weiß stehen, aber eine kleine Feinheit in der Läuferkoordination wurde von Frank konsequent zum Sieg verdichtet.

An Brett verwaltete Micha dafür mit Schwarz sehr gut seine kleine Bauernschwäche (mit Läuferpaar als Kompensation) und kam zu einem soliden Remis. Vincent spielte wie immer recht scharf, der Gegner hielt gut dagegen und es wogte hin und her ... in der Schlußstellung hatte Vincent bei knapper Zeit zwar eine Mehrfigur, aber Dame und Turm des Gegners drohten Bauerngewinne und Königsbelästigung. Ausreichende Kompensation unter praktischen Umständen also, so dass Vincent lieber den Spatz in der Hand (Remisangebot) mitnahm als die Taube auf dem Dach (oder die Ratte im Keller als Sinnbild der Niederlage? ;-)).

1 aus 3 Punkten war bei den sehr starken ersten 3 Brettern Crimmitschaus völlig okay. An Brett 4 konnte Stephan seinen Gegner Stück für Stück überspielen. Nach einer kleinen Taktik mit dann 2 Springern für den Turm konnte er auch noch einen Bauern gewinnen und irgendwann 1000 Gabeln drohen, was dem Gegner dann reichte. René hatte mit Schwarz immer solide gestanden, irgendwann konnte wohl sogar mal ein Zentrumsbauer für einen Randbauern gewonnen werden (bzw. "René stand auf Gewinn", wie es die Nachbewertung prägnant zusammenfasst). Im wahren Leben war es ein remises Läuferendspiel und Punkteteilung.

Leider hingen zu dem Zeitpunkt die letzten 3 Bretter mit Sven, Sören und Sandra eher durch. Sandra stand mit Weiß eigentlich immer ganz gut, bis es in ein Endspiel Läufer für Sandra gegen Springer bei gleicher Bauernanzahl ging. Aufgrund des aktiveren Königs des Gegners und seines zentralen Springers war das leider nicht besser für Sandra, zwischendurch ging auch mal ein Bauer verloren, aber letztlich zeigte der langschrittige Läufer, dass die Kontrolle über beide Flügel eine gewisse Kompensation ist und Sandra kam zum Remis.

Ich hatte nach gutem Beginn mit Mehrbauern ziemlich den Faden verloren, schlechter gestanden und gefühlt noch Glück, als ich kurz vor der Zeitkontrolle in ein Damenendspiel mit Minusbauern abwickeln konnte. 1-2 Vereinfachungen später war das Dauerschach gefunden.

Da hatten wir also 2x das schlechtere Endspiel zum Remis gerettet - konnte Sören Gleiches tun für ein Mannschafts 4:4? Die Antwort ist ein klares Nein ... Sören gewann stattdessen! Auch er war nach Bauerngewinn in der Eröffnung ordentlich unter Druck geraten und es hatte sich ein Endspiel Springer und Freibauer am Rand (Gegner) gegen Läufer und Bauernmehrheit im Zentrum (Sören) ergeben.

Das Bauernrennen gewann der Gegner, dafür konnte Sören mit Schach einziehen und im nächsten Zug … Matt setzen!

Das 4,5:3,5 wurde anschließend bei Burgern, Tee und Bier im Hotel Seeblick angemessen gewürdigt und wir können uns darüber freuen, dass es nicht wie vor 3 Jahren noch in dieser Liga nur Haue für uns gibt, sondern dass wir mithalten können.