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In voller Montur trat am Sonntag die erste Mannschaft gegen die Gäste aus Lok Engelsdorf an. Eröffnungstechnisch wurde im Oberhaus einiges geboten, insbesondere wenig traditionelles Handwerk. Abseits der eingetretenen Pfade entstanden komplizierte Stellungen, die an Brettern 1-3 am Ende keiner für sich zum Sieg verdichten konnte. Brett 4 unsererseits verfügte über lange Zeit in seiner Weißpartie über einen fühlbaren Stellungsvorteil, konnte aber den Stepp-by-Stepp Ausgleich des Gegners nicht verhindern und lenkte gar die Begegnung in hektischen Zügen vor der Zeitkontrolle -durch eine falsche Abtauschaktion- in ein wohl nicht haltbares Endspiel, welches der Gegner auch souverän zu seinen Gunsten ummünzte. Im Unterhaus war deutlich mehr für uns los und ebenso im Punktsinne zu holen. Unterm Strich ging es recht deutlich mit einem 4:0 für uns aus. Grundsätzlich erfreulich für uns, gefühlt - insbesondere aus Engelsdorfer Sicht- zu deutlich, da selbige keineswegs „unterbesetzt“ an Brett 5-8 sind. Beispielhaft unter Ferndiagnose sei die Partie des Brettes 5 genannt. Der gegnerische weiße Stellungsdruck war über lange Phasen der Partie unangenehm, so dass unser Wolfgang schon einiges an Erfahrung sowie Kunst (und vielleicht auch Tricks) in die Waagschale werfen musste, um sich hieraus zu befreien und den ganzen Zähler im Endspiel einzustreichen.
Trotz dieses 5,5:2,5 Sieges und des summa-summarum 3. Mannschaftserfolges sowie der momentanen Tabellenspitze ist die (ohne Frage) gute Lage nicht über zu bewerten, da uns starke Gegnerschaft noch bevorsteht. Wollen wir Platz 1 behaupten, ist weiterhin ein hohes Leistungsversprechen geboten.

Nur die Unnachgiebigen bringen es fertig, nach einer Woche Mieswetter und des ersten Tages Sonnenschein drinnen zu bleiben und schwarz-weiße Klötzchen zu bewegen. Ganz recht, es war wieder Wettkampftag in der Sachsenliga, wobei für den Schreiber dieser Zeilen der olympische Zweikampf zwischen der Wahlsuche nach dem Spiellokal in Ebersbach oder Ebersbach-Neugersdorf begann. Meine Mannschaftskollegen hatten das Aufwärmtraining der Suche schon vor Jahren absolviert, wie ich hörte. Erfreuliches zum Schachlichen ist zu sagen, dass keine Partie verloren ging. 6 Unentschieden und zwei Siege auf die Konten vom Markus und Lars und somit zum Endstand 5:3 für die VfB-Cracks. Lars konnte damit seine Auftaktniederlage aus Runde 1 wegfertigen und Markus gelang der nach langer Zeit StehaufMännchen-Sieg. Nicht unerheblich und sollte daher erwähnt werden, fehlte bei Ebersbach eine sonst so verlässliche Stütze am Stammbrett 7 namens Volker Richter. Ein Innungstag mit Teilnahmeverpflichtung war wohl der Abwesenheitsgrund. Wie auch immer – wir konnten mit einem Sieg die Heimreise antreten und schließlich kann man auch im Auto und Blick durch´s Glas die Sonne genießen. Vorhang auf, Film ab…

Mit SV Eiche Reichenbrand war zum Auftaktspiel der Aufsteiger in die Sachsenliga -gegen den Absteiger aus der Oberliga- zu Gast. Als Außenstehender schlussfolgert man hieraus, den vermeintlich klaren Ausgang des Duells vorab zu kennen. Die Reichenbrander zeigten sich jedoch teils gut präpariert sowie in Form und hielten die Spannung an allen 8 Brettern aufrecht. Brett 3 der Gäste zündetet gar als Weißspieler das Brett mit einem Figurenopfer gegen die Pirc-Eröffnung gleich an, übersah aber im Partieverlauf die dann notwendig gewordene Remisfortsetzung. Im Gegenzuge ging für uns Brett 1 verloren. Beide Parteien tauschten hier nur minimal Figuren und zentralisierten alle Leichtfiguren auf den Zentralfeldern, womit das Brett rein optisch mit 8x8 Feldern zu klein wirkte. Gewinnbringend für uns konnte Brett 5 und 8 punkten, wonach das Schlussergebnis bei restlichen Remisen 5:3 für den VfB Leipzig lautete. Resümierend hing -für die beiderseitige jeweils eigene (Mindest-) Zielsetzung- alles an einer Partie. SV Reichenbrandt wäre mit einem Punkt mehr bereits das 4:4 geglückt, während eine bessere Ausbeute unsererseits ein klareres Resultat ermöglicht hätte. So long.... Wir freuen uns über den Auftaktsieg, zollen den Aufsteigern aber für eine rundum kämpferische Leistung unseren Respekt.

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Zu viel des Guten kann man ja bekanntlich nie genug haben. Und so war Fortuna am zurückliegenden WE bei allen VfB-Mannschaften zu gegen. Die Erste holte ein 4:4, die Zweite gewann gleichfalls und macht den Aufstieg perfekt und auch die dritte Mannschaft trommelte sich zum Sieg. Das Glück hatte unsere 1. Mannschaft bis dahin nicht immer; die 30,5 Brettpunkte verteilten sich suboptimal über die 8 Spieltage, womit letztendlich nur 5 Punkte auf dem Konto standen. Am 9. Spieltag reiste der mit Abstand führende der Tabelle aus Plauen an. Ob die Königlichen schon Sekt im Auto für die Aufstiegsfeier dabei hatten ist nicht überliefert, aber zumindest im mathematischen Sinne musste der Korken nach dem Schlusspfiff drin bleiben (wobei der Aufstieg Plauens ausgemachte Sache scheint und das Gegenteil einem zweiten Titanicuntergang gleich käme). Der Kampf an den Brettern verlief recht bunt. Thomas an 1 kämpfte mit Schwarz gegen GM Markowski. Gekämpft, not amused und 1-0 (allerdings nach verpasster Gegenspielchance wegen ungenauem Markowschen g5). Brett 2-4 jeweils mit Remis und soliden Leistungen, insbesondere ob der starken Gegnerschaft. Markus an 5 konnte seinem dunklen Saisonschicksal noch keine Wendung geben. Hoffen wir, dass die Professur alsbald von Erfolg gekrönt ist, Entspannung eintritt und unsere sonst so sichere Bank wieder an Bord ist. Wir brauchen einen besseren MARKUS(!) im Kampf gegen den Abstieg. Wolli spielte an 6 schnell ein ermüdungsfreies Remis. Giso konnte an Brett 7 mit Schwarz spielend ein Qualitätsopfer in der F-Linie anbringen, was die Chancen ausglich und ein hohes Maß an Ungleichgewicht in die Stellung zauberte. Das Hauen und Stechen war damit eröffnet und der VFB´ler hatte am Ende die Nase vorn. Der als Ersatz für den erkrankten Jörg eingesprungene Sven war dieses Jahr schon das zweite Mal dabei und schon beim ersten Einsatz und einem Remis erfolgreich. Diesmal sollte er mit Weiß agierend gar gegen Christof Beyer gewinnen. Letzterer hatte die Eröffnung besser behandelt und musste im Mittelspiel nicht die richtige Fortsetzung erspäht haben. Auf der Zielgeraden war Sven dann nicht mehr aus der Spur zu bringen. Fazit: 2 Siege, 2 Niederlagen, Rest remis. Und das Besondere? Wir leben noch - dank Hilfe aus der zweiten Mannschaft! Merci!

Die Doppelrunde in Magdeburg sollte wieder mit der berüchtigten Zugfahrt am Samstag beginnen, die uns allzeit zu guten Leistungen beflügelt hat. So ging es in Runde 6 gegen die Tabellennachbarn „Rochade Magdeburg“, wo wir unbedingt gewinnen wollten. Leider war der Glücksnimbus diesmal bei den Gastgebern und das Endresultat mit 3,5:4,5 nicht nach unserem Geschmack.  Nach rund zwei Stunden Spielzeit war die allgemeine Gemengelage an den Brettern durchaus zufriedenstellend.  Das Schicksal des Wettkampfes sollte erneut wie in Runde 5 an Brett 1 entschieden werden, wo Thomas gegen das Trumpfass von Rochade, Mike Stolz, anzutreten hatte.  Die Partie beinhaltete nicht nur viele Züge, sondern auch einen hohen Spannungsbogen. In fortgeschrittenem Partiestadium gelang es Mike aber,  in – soweit Analysen dies zulassen – leicht schlechterer Position geschickt einen h-Freibauern zu bilden. Dieser Trumpf stiftete genug Verwirrung und es gelang, die Speerspitze bis zur Grundreihe durchzurammen, somit  0-1 und aus.  Grischan an Brett 4 setzte letzte Ressourcen ein und machte Gewinnversuche, was die Stellung aber nicht hergab. Der Stellungsgewinn war womöglich früher drin gewesen.   Es folgte anschließend ein ganz hervorragendes Abendessen (21.45 Uhr) beim Prager und Aufbauarbeit für Sonntag bei nächtlichem Kartenspiel. 

Am Sonntag morgen ginge es dann gegen „Aufbau Elbe“ und Sven hatte an Brett 8 diesmal Gelegenheit, uns tatkräftig zu unterstützen – was er mit einem Remis auch mit Bravur tat. Während das Oberhaus diesmal gut gegen hielt, kamen diesmal endlich mehr Punkte vom Unterhaus, sodass gegen den 3-platzierten der Tabelle endlich die erhofften 2 Mannschaftspunkte des Wochenendes erzielt wurden. Ergebnis 5,5:2,5!    Das Ergebnis sieht allerdings klarer aus, als es die Brettlage hergab. Gerade unser Brett 3 hatte mit Schwarz ordentlich Druck auszuhalten, wobei der Gegner in -aus meiner Sicht- besserer Stellung genau im 40. Zug die Zeit überschritt. 

Was bleibt zu sagen?  Mit Einnahme der Vogelperspektive und Rundblick vom  9. Tabellenplatz ist der Abstiegskampf greifbar; aber eben noch alles in eigener Hand. Was wir brauchen ist Einsatz, Konzentration, mehr Schach als Gambling und weiterhin das richtige Maß an Fortune.  Dann klappt es auch mit dem Klassenerhalt!

Nach den zuletzt mehr oder weniger nicht ganz zu vermeidenden Niederlagen, was auch der gehobenen Gegnerschaft zuzuschreiben war, stand am WE nunmehr der Zweitplatzierte aus Hoyerswerda auf dem Programm. In der Tabelle noch punktgleich mit den aufstiegsambitionierten Plaunern war klar, welche Ziele die ELO-favorisierte Gastmannschaft haben wird. Nach recht frühem und überraschendem 1:0 an Brett 8 für uns mussten wir alsbald das 1:1 durch eine Niederlage am Brett 7 hinnehmen. Es folgten Remisen und plötzlich die Führung für Hoywoy an Brett 4. Jetzt hing alles an unserem mit Schwarz spielenden Spitzenbrett ab. Die entstandene Position zeigte Chancen auf schwarzen Vorteil, aber sollte das reichen - gegen > 2400 ELO? Ja, es reichte! Eine tolle Einzelleistungen an Brett 1 (und 8) hielten uns am WE gegen den Favoriten Hoywoy im Spiel, sicherten uns ein 4:4 und damit einen wertvollen Mannschaftspunkt. Und wer am Wochenende keine Nerven verloren hat, ist selber schuld! 🙂

 

Freilich haben wir uns am 09.12.12 gegen Chemnitz keiner Illusion hingegeben -zu deutlich waren in Summe die ELO - Unterschiede - , aber bekanntlich stirbt die Hoffnung zu letzt. Nach ganz gutem Start im Spielgeschehen gelang Thomas am Brett 1 eine schwarze Betonmischung und ein Remisabschluss. Ein weiteres Unentschieden konnte Lars -ebenfalls mit Schwarz- seinem Gegner am Brett 3 abnehmen und Brett 8 gelang der einzige Heimsieg, zum 2:6 Entstand. Auch wenn man teils unnötige Niederlagen gedanklich bereinigt, hätte es kaum etwas an einer Niederlage geändert, die dann nur knapper ausgefallen wäre. Die besseren Chancen für unsere Mannschaft kommen aber noch, sodass wir ungetrübt Weihnachten feiern und uns auf die kommenden Wettkämpfe konzentrieren. The show must go on!