4:4 für die Zweite, immerhin

Nach unserer Auftaktniederlage gegen Reichenbach - auch wegen vier fehlender Stammspieler - hatten wir uns gegen die SGL 5 etwas mehr vorgenommen. Unsere ersten beiden Bretter Christian (Ersatz in der Ersten) und Falk fehlten zwar, aber immerhin hatten wir mit Micha und Niko guten Ersatz und konnten alle Bretter besetzen 🙄

Auch die SGL 5 schien zu wissen, dass heute 2 Mannschaften gegeneinander spielen, die sich dem Abstiegsrisiko stellen müssen und trat an den ersten 4 Brettern im Stamm und hinten mit guten Ersatzspielern an.

Jörg an Brett 1 musste als Erster eine Niederlage quittieren - gegen den deutlich stärksten Gegner gab er in einer Stellung auf, die auf den ersten Blick wie "viele Figuren auf beiden Seiten halbwegs harmonisch aufgestellt" aussah, aber beide Seiten waren sich einig, dass bereits alles rum ist.

Bei Vincent an Brett 2 hatte ich kurz Sorge, dass sein Gegner mit Weiß ein typisches Druckspiel auf c7 in einem Damenbauernspiel aufbauen könnte, hatte aber Vincents einfaches Da5+ mit (praktisch erzwungenem) Damentausch übersehen. Danach war die Stellung komplett ausgeglichen und der Gegner bot Remis, welches Vincent annahm.

Danach gab es erst mal 2 Stunden keine Ergebnisse, bis an meinem Brett folgendes passierte, was uns nicht gefallen konnte: Wegen des Übersehens eines simplen Doppelangriffs auf meinen a- und g-Bauern hatte ich lieber den g-Bauern gegeben mit gewissen Hoffnungen auf "offene g-Linie und Bauernmajorität am Damenflügel". Folgerichtig Tg3 (??) in der abgebildeten Stellung, welches durch einen schönen taktischen Schlag sofort verliert (Auflösung unten).

Weiß spielt Tg3 und Schwarz gewinnt

Für bessere Stimmung sorgten Maxi und Fabio, die kurz darauf ihre Partien gewinnen konnten. Die Stellungen waren jeweils komplex, aber auch nicht völlig wild und sie schienen ihre Gegner so Stück für Stück überspielt zu haben, soweit ich das beurteilen kann.

Bei Micha war die Stellung sehr offen - mit Damen, beiden Türmen, je einer Leichtfigur und viel Spiel für beide Seiten. Für einen Minusbauern konnte Micha seinen schwarzen Bauern bis auf f3 vorziehen und nachdem Weiß g3 gespielt hatte ist das Matt auf g2 ja fast folgerichtig, oder? Leider war es nicht so einfach, beim nächsten Blick waren die Damen verschwunden und Micha mühte sich in einem Doppelturmendspiel mit Minusbauern und schlechter Struktur. Was letztlich verloren ging.

Dafür hatte Niko inzwischen eine Gewinnstellung erreicht (Turmendspiel mit aktivem Turm und Mehrbauer). Er hatte ganz solide und ruhig gespielt, typischen Weißvorteil und das hat wohl irgendwann einen Bauern eingebracht. Sehr schön.

Die längste Partie spielte Thomas. Er kam ganz gut aus der Eröffnung, sah zwischendurch fast nach Vorteil aus (Entwicklungsvorsprung), aber der Gegner hatte keine Schwächen in der Stellung und Raumvorteil, konnte seine verbleibenden Figuren aktivieren und danach Druck am Damenflügel aufbauen. Da wäre mit Läuferpaar vielleicht mehr möglich gewesen, aber Thomas konnte alles zusammen halten und sogar einen Bauern mit dem Springer wegschnappen. Und probierte danach wirklich alles, aber war gegen das Läuferpaar auch mit Mehrbauern wohl nicht zu gewinnen.

Ein ziemlich leistungsgerechtes Mannschaftsunentschieden also und wie es im schönsten Sportlersprech heißt: Mal sehen, wozu es zu Saisonende gut ist.

Auflösung: Schwarzes f4! gewinnt wegen Txg2 und dann f3.

Ein Gedanke zu “4:4 für die Zweite, immerhin

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