Wir wollen alle nur spielen

Auch die Zweite hatte zum Dritten (Advent) nichts besseres zu tun, als Schach zu spielen und - immerhin - Falks leckeren Weihnachtsstollen zu genießen. Gegen die Zwickauer hatten wir in den vergangenen Saisons nie gut ausgesehen aber diesmal lief es endlich besser.

Fadi und Thomas fuhren aus Kiebitzsicht recht sichere Siege ein. Michael machte schon nach einer guten Stunde Remis. Bei Vincent und mir war mehr los. Vincent musste mit Schwarz einiges aushalten und hatte einmal Glück, als er nach einem Überseher eine Notresource fand. Danach war er mit Schwarz aus dem Gröbsten raus und es war Remis.

Falk hatte es mit Schwarz auch nicht einfach und hier fand Weiß schließlich den Durchbruch in Form eines Qualitätsgewinns und danach war die Partie leider gelaufen.

Ich probierte Caruanas WM-Idee gegen Sveshnikov, da mein bisheriger Aufbau den Schwarzen nicht gerade die Schweißperlen auf die Stirn trieb und mir die Idee "Bauer auf d5 stellen und c5 durchdrücken" einfach und brauchbar erschien. Das gelang mir an dieser Stelle:

und nachdem Schwarz auf c5 nimmt (das sollte er besser lassen) folgt d6, Lxd6 ist erzwungen und dann gewinnt Dd2 eigentlich recht einfach eine Figur. Für die Schwarz ggf. noch den b4 und den 3. Bauern bekommt, aber die weißen Figuren stehen sehr aktiv und die Maschine gibt das als klar besser für Weiß.

Stattdessen rechnete ich lieber nicht (oder das falsche) und spielte Sd5, was Schwarz Lb5 erlaubt und da ich nichts Durchschlagendes fand entschied ich mich für Damentausch und Endspiel mit 2 Türmen, ungleichfarbigen Läufern und Minusbauern und aktiver Stellung. Die dann Remis war.

War aber alles nicht so schlimm, da Alv - nach eigener Aussage wie schon in der Runde davor gegen Chemnitz "die Partie gewann anstatt sie stellungsgerecht um die Ohren gehauen zu bekommen". Der Knackpunkt war sehr schön, leider bekomme ich das Diagramm nicht mehr komplett memoriert.

Alv lies den angegriffenen Springer einfach stehen, drohte bisschen Taktik und ggf. Figurenrückgewinn und der König des Gegners hatte noch nicht rochiert. Das reichte als Bluffpotential (oder war Alvs Zwischenopfer gar gerechtfertigt?) und Alvs Gegner nahm den Springer nicht und das resultierende Endspiel war klar besser für Alv.

Damit hatten wir schon die 4,5 Punkte und am 8. Brett hatte Dirk mit Weiß eine superkomfortable Stellung. Mattangriff schien möglich, stattdessen nahm er den Mehrbauern und das war allermindestens ein Remis. Ich machte mich dann vorzeitig vom Acker und erfuhr aus dem Portal, dass diese Partie noch verloren ging.

Aber 4,5 : 3,5 ist auch gewonnen und so gehen wir mit 6:2 Punkten sehr froh in die Weihnachtspause. Frohes Fest und Guten Rutsch allen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.