Turniere in Jena und Dresden

Nach der Punktspielsaison und vor der Mitgliederversammlung war es an der Zeit mal wieder einige Turniere zu spielen um (die in der Saison entwickelten und dann vermiedenen) Ideen auszutesten und seine Grenzen neu auzuloten.

Für solche Ideen standen Sadko, Timon, Christian Dehner und ich bereit.

Das erste Turnier dieser Art fand in Jena statt und glänzte durch sein wunderbares Ambiente. Die Parkplatzsuche erschien zunächst als einzige Schwäche.

In der ersten Runde erhielt Sadko einen übermächtigen Gegner, welchen er jedoch ordentlich auf Trapp hielt. Ich erhielt eine Partie im Königsindischen Angriff, welche stets ausgeglichen war, aber irgendwann unter genauer Behandlung doch für mich ausging.

Als direkte Folge erhielt ich dannach Sadkos vorherigen Gegner gegen welchen ich meine Stellung völlig schamlos und voller Freude überzog. Währenddessen musste sich Sadko gegen ein Jugendtalent des Thüringenkaders in sehr verwirrender Stellung ins Remis retten.

In Runde 3 gewann Sadko souverän und ich durfte mich durch ein remisliches Endspiel bewegen, welches ich doch für mich entscheiden konnte.

Runde 4 brachte mir eine meiner schlimmsten Varianten der Pirc-Verteidiung in Erinnerung, was jedoch zu einigen wichtigen Einsichten in die richtigen Abspiele führte.

In Runde 5 und 6 war bei mir die Luft raus und ich schob ich Remis in leicht besseren Spielen welche ich nicht als verwertbar klassifiziert hatte (dazu später noch weitere Beispiele).

Allerdings startete Sadko genau zu diesem Zeitpunkt richtig durch, zunächst mit einem Endspiel was genau nach seinem Geschmack war und er gegen die korrekt spielende 943 (ja, genau!) 😯  bis zum Läufer-Springer-Matt verarbeitete.

Anschließend folgte auch noch eine Gewinnpartie gegen Bert Riedel in der das Brett lichterloh in Flammen stand. Wie (fast) immer in solchen Situation lässt sich nie abschließend sagen, wer gerade besser steht, ich tendierte zwar die meiste Zeit zu Ausgleich, aber naja. Sadko konnte jedoch irgendwann mit dem notwendigen Gespür für die Position den Angriff von Berti eindämmen und plötzlich hatte Sadko Glück und die Figur mehr.

In der Schlussrunde wollte Sadko einen ähnlichen Verlauf herbeiführen und ging irgendwann zu viele Risiken ein. Ich hingegen hatte jetzt ein Jugendtalent gezogen und wollte eigentlich nur noch mein Turniergeschenk an alle Teilnehmer (eine Tasse) abstauben. Mein Gegner wechselte jedoch mehrfach seine Sizilianisch-Variante. Nachdem genug Tempis weg waren, konnte ich also annehmen, dass ich weiterspielen musste 😉 und direkt dannach durfte ich meine Falle auch ausführen.

Eine Woche später und mit weit mehr Teilnehmern ging es nach Dresden zur offenen Stadteinzelmeisterschaft mit Christian und mir in der einen Gruppe und Sadko und Timon in der U1700-Gruppe.

Die erste Runde brachte mir und Christian die gleiche Eröffnung, wobei es mir gelang den Gegner zurück in seine Hälfte zu drängen und passables Spiel mit Königsindischen Strukturen zu erhalten, was zu einem ausgekämpften Remis führte. Christian hingegen setzte alles auf strukturelles Spiel, welches gut funktionierte bis er den Moment zur Aktivierung seiner Figuren verpasste. Sadko fuhr seinen Pflichtsieg ein und Timon erhlielt ein Spielfrei.

Am nächsten Morgen durfte ich meine Partie trotz eines unschönen Formfehlers(bitte keine Details!) meinerseits, nach dem Gewinnzug noch fortsetzen, wobei ich mich über die Fairness meines Gegners freuen darf. Christian zeigte hier wieder seinen unerbittlichen Kampfeswillen und verlor leider dennoch kurz vor Begin der Nachmittagsrunde. Timon und Sadko verloren eigentlich bessere Spiele auf Grund taktischer Fallen, welche auch immer ein Grund sind aufmerksam zu bleiben.

In Runde 3 erhielt ich eine der unterhaltsamsten Partien dieses Turniers, allerdings stand am Ende auch eine 0. Christian nahm in dieser Runde ein Figurenopfer an und trennte sich auch nicht mehr von der Mehrfigur. In der anderen Gruppe gab es zwei äußerst souverän vorgetragene Siege.

Der Samstag war mein üblicher schlechter dritter Turniertag, an dem ich nach langen Kampf um den Ausgleich gegen janek Weißpflog in gewonnener Stellung in völliger Umnachtung Remis annahm und nachmittags nach der Eröffung ein Schnellremis machte. Christian konnte an diesem Tag auch wieder gute Postionen herbeiführen, stimmte mir jedoch nach den beiden Partien zu, dass das kein guter Tag gewesen war. Auch Sadko und Timon konnten am Vormittag zustimmen, wobei Timon mit unerhörtem Glück irgendwie zum Remis kam nachdem ich nach seiner Eröffnung nur seine drückende Überlegenheit sah. Nachmittags mussten sie dann gegeneinader spielen was Christian und ich nach dem Ende unserer Partie in völlig ausgeglichener Stellung nicht mehr lange angesehen haben und uns auf den Weg ins Hotel machten. Am Ende konnte Sadko durch sein ausführliches Endspielwissen die Partie für sich entscheiden.

Der letzte Tag brachte Sadko seine gefürchtete Turnierform, was ihm half mit 2 ausgekämpften Siegen den zweiten Platz zu erreichen. Auch Timon wollte zweimal gewinnen und erreichte dies fast, zeigt jedoch in der zweiten Partie einige Ermüdungserscheinungen, konnte jedoch den Kategoriepreis U901 mitnehmen.

Christian hatte vormittags wiederum kein Glück, zeigte jedoch nachmittags einen ausordentlichen Willen und wunderbare Strukturen und erhielt dafür ein Remis.

Ich wurde vormittags völlig angesprungen und hatte eigentlich keine Lust mehr, aber mein Gegner wollte zocken, was ich irgendwann zur Konstruktion eines Mattbildes nutzte um in ein angenehmes Bauernendspiel überzugehen. Nachmittags konnte ich gegen FM Rainer Rösemann meine Fähigkeiten testen und zeigte meine Verbesserungen seit dem letzten Aufeinandertreffen. Ich konnte im Mittelspiel ein wenig mithalten, konnte aber einem schönen Köder dann nicht wiederstehen.

Insgesamt lautet das Fazit für die Teilnehmer:

  • Sadko sollte gegnerische Zwischenzüge besser überprüfen
  • Timon lernt schon fleißig Endspiele
  • Christian sollte auch aktivere Züge als Kanidaten prüfen
  • ich DARF nicht mehr Remis vereinbaren und sollte auch Endspiele verwerten lernen

 

2 Gedanken zu “Turniere in Jena und Dresden

  1. Sadko

    Vielen Dank für den netten Bericht, Alv!
    [Nur der Form halber: Ich bin am Ende "Zweiter" und nicht "Dritter" geworden. ;)]

    Antwort

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