Zwischen den Jahren waren wir schon häufiger auf Turnieren unterwegs, meistens zum Erfurter Schachfestival, jedoch in unterschiedlicher Besetzung. Die übliche Besetzung bestand meistens aus Niko, Sadko, Christian und mir. Danach war dies durchgehend nicht möglich und so fand Niko dieses Jahr eine neue Veranstaltung in Bad Königshofen, einer Kleinstadt in Franken, welche sich durch ihre landschaftlich reizvolle Lage, ihre Therme und leider auch den Mangel an nach 20 Uhr geöffneten Restaurants auszeichnet...

Dies konnten wir bereits am ersten Tag erfahren, als wir feststellen durften, dass die TWZ nicht nach dem höchsten Wert, sondern streng nach ELO gelistet wurde und wir so bereits in der ersten Runde gegen sehr starke Gegner antreten durften und mit durchaus verdienten Audiringen starten mussten. Zumindest bei meiner verdienten 0 gegen IM Grinev bin ich überzeugt, allerdings sah zumindest Nikos Partie zeitweise remislich aus. Und natürlich versorgten wir uns gleich am ersten Tag mit Badesachen, denn das Open war direkt im Kursaal der Frankentherme ausgerichtet. 

In Runde 2 konnte Sadko klar überzeugen, während ich etwas inkonsequent abwickelte und meinen immer wechselnden Vorteil am Ende technisch nicht umsetzen konnte. Außerdem kam es bereits in Runde 2 zu einer vereinsinternen Paarung zwischen Niko und Christian, welche Remis endete. 

Die Badesachen kamen gleich am 2. Tag zum Einsatz, nachdem die 2. Runde überstanden war, welche Sadko und Niko zügige Remis gegen stärkere Gegner einbrachte, während ich ein etwas längliches Endspiel zum Sieg verwerten musste und Christian unglücklich verlor. Die Therme in Bad Königshofen war sehr schön, auch wenn die Rutsche für mich irgendwie ungeeignet war 😉

  

Die 3. Tag brachte Christian, Sadko und mir klare und deutliche Siege, während Niko seinen bereits aus Stendal bekannten Gegner nicht ganz überzeugen konnte.

Danach machten wir uns auf den Weg zu unserem kulturell/touristischen Ausflug nach Coburg. Wir waren dort auf der Veste, verbrachten als echte Breitensprotler die meiste Zeit dann doch aber in der wirklich, wirklich denkwürdig guten Burgschänke...

In der 5. Runde fand Niko sein Spiel wieder und konnte gleich vormittags überzeugen, genauso wie Christian. Dies gelang Sadko und mir nicht ganz so gut, allerdings sticht hierbei eine Besonderheit hervor: Ich spielte doppelt so lange, wie alle andere Teilnehmer unseres Vereins! Angeblich stand ich mit den schwarzen Steinen sehr gut gegen die WIM mit 2187 DWZ. Allerdings ist bezeichnend, dass meine Beurteilung nie mit der späteren Computerbewertung übereinstimmte:

• zuerst musste ich einen Bauern geben um jemals mitspielen zu dürfen, Fritz: +3, ich: +1
• dann wurde ich an die Wand gespielt und stellte eine unklare Falle auf, Fritz: +5, ich: +2
• dann funktionierte diese für den 3. Bauern, welcher einen Läufer einbrachte, Fritz: -3, ich: -0.5
• ich suchte auch nach aktiven Spiel/Matt: exakt 0 später +8, ich: erst -2 dann +8

Der letzte Tag brachte einige negative Überraschungen: meine Badehose war und blieb verschwunden. Ja, auch das ist möglich. Ich lief meiner Gegnerin in die Vorbereitung und durfte schließlich am Nachmittag gegen Niko eine objektiv leicht schlechtere Stellung genau zum Remis verwalten.

 

Auch Christian war mit seinem Remis am Vormittag alles andere als zufrieden, konnte jedoch am Nachmittag einen Sieg nachlegen. 

 

Positiv war, dass Niko und Sadko ihre Vormittagspartien gewinnen konnte und Sadko damit relativ gute Chancen auf einen Kategoriepreis waren konnte, auch wenn es am Ende nicht gereicht hat.

 

Insgesamt war es ein sehr schöner Ausflug - auch wenn die Auswertung nur bei Sadko mit +36 positiv ausfiel, während Christian mit -27 und ich mit -9 einige Federn gelassen haben und Niko eine 0-Auswertung erspielt hat. Es wird eine schwere Entscheidung werden, ob wir nächstes Jahr wieder hier hin fahren werden, oder wieder nach Erfurt, was 2023 erstmals wieder stattfinden soll.