Schnellschach-Action in Krostitz und Göttingen

Eine Woche nach dem Ende der Liga-Saison wurde natürlich weiter Schach gespielt. In Krostitz waren bei einigen Apfelschorlen viele VfB-Menschen in gleich drei unterschiedlichen Teams vertreten, sodass es zu brisanten Duellen kam. Sandra hat hier ihre Photographie-Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Einen Tag später verschlug es mich dann noch auf die andere Seite des Harz ...

Endlich war es wieder soweit: Das traditionelle Schnellschach-Turnier in Krostitz stand auf dem Programm. 15 Teams gingen dieses Jahr in der Krostitzer Brauerei im Format 10+0 an den Start. In dreien davon fand man VfB-Mitglieder. Für das Team "VfB Schach Leipzig" gingen Alv, Sadko, Jakob, Mike und Sandra an den Start. Grischan, Wolfgang, Wolfgangs Papa Joachim und Debütant Anton bildeten das Traditionsteam der "40. POS". Ich ging dieses Jahr mit Berti sowie Kevin und Lucas, die beide für Zwickau spielen, aber in Leipzig wohnen, für das Team "Schachzentrum" an den Start. Während der VfB und die 40. POS nach Spielstärke aufstellten, entschied sich mein Team für ein Auslosen unserer Aufstellung, was mich an Brett 4 beförderte.

Das erste brisante Duell gab es schon ganz am Anfang in Runde 2, als mein Schachzentrum-Team auf die 40. POS traf. Wolfgang bezwang an Brett 2 Berti, während Anton Kevin unterlag. An Brett 4 kam Joachim gut aus der Eröffnung gegen mich, ließ dann aber doch eine taktische Kombination zu. Er spielte bis zum bitteren Ende, als er sich schon in einem Patt sah. Leider musste ich ihm mitteilen, dass sein König doch noch ein freies Feld hat. Nach seiner Aufgabe hielt Lucas sehr stark gegen Grischan in einem Dame gegen Turm-Läufer-Endspiel Remis, als beide Seiten feststellten, dass wohl kein Fortschritt möglich ist. Somit ging diese Begegnung mit 2,5 zu 1,5 an uns. 

Sollte die 40. POS mit negativen Emotionen aus diesem Duell gegangen sein, war es in jedem Fall die VfB-Mannschaft, die diese zu spüren bekam, denn die 40. POS setzte sich in Runde 3 mit 3,5 zu 0,5 durch. 

In Runde 6 aus 11 kam es dann zum letzten Duell zweier Mannschaften mit VfB-Beteiligung, als die VfB-Mannschaft auf mein Schachzentrum-Team traf. Während ich vor dem Duell meinem Team die Wichtigkeit dieser Begegnung eintrichterte, war es am Ende fast ich selber, der unter dem selbst auferlegten Druck nachgab. Denn während Alv gegen Lucas unterlag, Jakob gegen Kevin leider ein illegaler Zug unterlief und Sandra und Berti schnell die Schwerter kreuzten, drehte Mike an Brett 4 die Partie gegen mich. Zunächst hatte ich einen Bauern und eine Figur mehr, um dann völlig unnötig einen kompletten Turm einzupatzen. Eigentlich wollte Mike dieses Spiel gar nicht austragen, aber auf einmal spürte ich seinen Willen, diese Partie zu gewinnen. Und wenn es je einen Moment gab, in dem die alte VfB-Weisheit galt, dass man lediglich die Zuschauer-Partie gewinnen muss, war das für uns beide genau dieser Moment, denn alle fertigen Bretter verfolgten unser Duell mit großem Interesse. Mit einer Minus-Qualität musste ich nun in dieses Endspiel. Glücklicherweise konnte ich mit meinem Freimops genug Gegenspiel erzeugen. Zu meinem großen Glück konnte Mike meinen Freibauern nicht aufhalten, sodass das Duell mit 3,5 zu 0,5 an uns ging. 

Am Ende kam von diesen drei Teams die 40. POS mit Platz 4 in die Preisgeld-Ränge. Herzlichen Glückwunsch! Mein Schachzentrum-Team landete zwei Plätze dahinter auf Platz 6, die VfB-Mannschaft unter den TOP 10.

Zum Abschluss dieses Samstags noch ein paar Impressionen aus der Brauerei:

Grischan und Wolfgang wie immer traditionell für die 40. POS am Start ... 

 

... dieses Jahr komplettiert durch Debütant Anton und POS-Legende Joachim.
Das VfB-Team voll konzentriert gegen die Hausherren. Am Ende erkämpfen Alv und Sadko ein 2-2.
Das Team Schachzentrum sagt Prost!

Und zum Abschluss mein persönliches Lieblingsbild des Tages. Irgendwas scheint Kevin nicht an meiner Stellung gefallen zu haben ...

Aber damit nicht genug für uns zwei, denn für den Sonntag hatten wir uns bereits das nächste Event herausgesucht. Dafür verschlug es uns am Sonntag nach Göttingen. Gespielt wurde im Format 10+5 über neun Runden. In einem 57-Mann starken Teilnehmerfeld ging Kevin als Nummer 5 und ich als Nummer 11 der Setzliste ins Rennen. Während Kevin seine ersten beiden Runden souverän gewann, baute ich ein kleines Schweizer Gambit ein und startete zunächst mit einem Remis und unterlag danach der Nummer 2 der Setzliste (DWZ 2080 oder so). Die nächsten drei Partien konnte ich dann für mich entscheiden und stellte so auf 3,5 aus 5. Nach einem Remis in Runde 6 und einer zweiten Niederlage in Runde 7, in der es meinem jungen Gegner gelang, aus objektiv gesehen wahrscheinlich verlorener Stellung noch genug Gegenspiel zu generieren, sodass ich über die Zeit ging, gewann in meine letzten beiden Runden, wenn teilweise auch etwas holprig und holte am Ende 6 aus 9 Punkten. Fast schon gewohnt holte Kevin natürlich wieder einen Punkt mehr als ich, auch wenn er dem Remis gegen den einzigen FM des Turniers immer noch hinterhertrauert, als er ein zunächst verlorenes Endspiel in ein gewonnenes Endspiel umdrehte, um dann im falschen Moment ins ausgeglichene Bauernendspiel zu gehen. Mit seinen 7 aus 9 Punkten am Ende sicherte er sich Platz 3 und ein durchaus bemerkenswertes Preisgeld.
Ein Dankeschön geht noch an den Turnier-Organisator Fabian Tenne, der uns netterweise noch kurzfristig zum Bahnhof gebracht hat, damit wir unsere Verbindung noch schaffen. Anschließend zuckelten wir wieder ca. vier Stunden nach Leipzig zurück.  Ein Wochenende voller Schnellschach ging dann doch mal zu Ende. 

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