Das Heimspiel der zweiten Mannschaft gegen den SV Springer Leipzig am 03.04. stand nicht wirklich unter guten Vorzeichen. Abgesehen davon, dass aufgrund der vielen Ausfälle unserer ersten Mannschaft letztendlich nur noch Sadko und ich als Stammspieler übrig geblieben waren, kam zu allem Überdruss auch noch dazu, dass unsere Mitstreiter der SG V ihren Wettkampf gegen unseren ärgsten Konkurrenten Naunhof von vornherein absagte, was dann als 8-0 für Naunhof gewertet wurde.
Die Zweite, also das was von ihrer Stammaufstellung noch übrig geblieben war, und ihre gezogenen Ersatzspieler in Form von Christian Dehner, Rückkehrer Falk und unseren jungen Wilden Janick, Fabio, Maxi und Marek ging dennoch ambitioniert in den Wettkampf. Ein Sieg war auch in dieser Form absolute Pflicht.
Von einer ruhigen Atmosphäre konnte an dem Tag jedoch keine Rede sein, denn unmittelbar vor den Fenstern des Sportforums wurde ein Radrennen ausgetragen, was zu einer Dauerbeschallung des Moderators führte. Aber auch davon ließen wir uns nicht beeindrucken. Der Wettkampf startete leider mit einer Niederlage von Christian an Brett 3, als sein Gegner Viktor Barschewitsch erst ein Matt in 2 ankündigte und dieses auch prompt umsetzte. Ausgeglichen wurde das Ganze dann von von Sadko, der seinem Gegner irgendwie den schwarzfeldrigen Läufer von der Brettmitte zurück ins Leihhaus beförderte. Von Kompensation war danach auch nicht viel zu sehen, was für Sadko seinen zweiten Saisonsieg bedeutete.
Als nächstes wurden die Bretter 5-8 fertig. Ich erinnere mich nicht mehr an die konkrete Reihenfolge, aber ich meine, dass das Brett, wo lange Zeit überhaupt nichts passiert war, als erstes fertig war und das war Brett 8 von Marek, der damit einen sauberen Einstand in der zweiten Mannschaft genießen durfte. Glückwunsch! Danach folgte leider eine Niederlage von Janick an Brett 5. Dieses Achterbahn-Muster setzte sich fort, als Maxi an Brett 7 Jürgen Rudolph mit Schwarz bezwingen konnte und damit seine Bilanz in der zweiten Mannschaft auf sensationelle 1.5/2 ausbaut. Gerne mehr davon!
Kurze Zeit später folgte leider die nächste Niederlage, als Fabio an Brett 6 mit Weiß unterlag, allerdings bis zum bitteren Ende alles versuchte. Er bewies hier großen Kampfgeist, weiter so!
Mit diesen Ergebnissen stand es zwischenzeitlich 3-3. Es blieben noch Falk an Brett 4 und ich an Brett 1 übrig. Falk meinte zwischendurch zu mir, dass er sich an nichts mehr erinnern könne und einfach in den Autopilot schaltete. Zwei Jahre Schachabstinenz führen angeblich wohl dazu, dass man sich nicht mehr mal erinnern kann, wie der Springer zieht. Ob das gut gegangen ist?
Gut gegangen war auf jeden Fall meine Partie. Nachdem ich am Samstag in der Ersten eine Achterbahnpartie schwankend zwischen -6 und +6 (Ergebnis war Remis) hinter mir hatte, gestaltete sich mein Sonntag Vormittag gegen Uwe Engelmann erstaunlich entspannt. Mein Gegner patzte direkt in der Eröffnung völlig ohne Grund einen Bauern ein. Aus diesem Mehrbauern machte ich schon wenige Züge später einen gedeckten Freibauern (siehe Diagramm).
Die nächsten 40 Züge verwaltete ich diesen Trumpf in ein gewonnenes Endspiel und stellte nach der Aufgabe von Weiß in Zug 57 auf 4-3 für uns. Glücklicherweise reicht der Hartmannsche Autopilot zu einem Remis in einer Partie, in der genau gar nichts passiert war. Also wurde am Ende glücklicherweise doch nicht alles verlernt. Am Ende siegen wir trotz aller Umstände mit 4.5-3.5 und bleiben Naunhof punktgleich dicht auf den Fersen.
Die Einzelergebnisse:
VfB Schach Leipzig II 4.5 - 3.5 SV Springer Leipzig I
Bauer, Timon 1-0 Engelmann, Uwe
Petersohn, Sadko 1-0 Artibilov, Ilya
Dehner, Christian 0-1 Barschewitsch, Viktor
Hartmann, Falk 1/2-1/2 Pauscher, Wolfgang
Feilhauer, Janick 0-1 Melletat, Simon
Vecera, Fabio 0-1 Jahn, Jens
Widmann, Maximilian 1-0 Rudolph, Jürgen
Willberg, Marek 1-0 Hofmann, Helge
Am glücklichsten von allen war am Ende vermutlich Sadko. Neben seinem Sieg konnte er auch noch ein von Helge Hofmann persönlich signiertes Buch mit nach Hause nehmen. Herzlichen Glückwunsch!
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Nach unserem Erfolg machten sich Maxi, Fabio, Sadko und ich noch auf den Weg nach Paunsdorf, um unsere Erste anzufeuern. Es scheint geholfen zu haben. 😉
Nach unserem Besuch in Paunsdorf ging es für uns vier plus Luca und Flosch nochmal zum Mexikaner, um unsere Energietanks wieder aufzufüllen. Am Ende war es für die Erste und Zweite ein sehr erfolgreicher Sonntag. Die Zweite bleibt weiterhin im Rennen um den Aufstieg mit dabei und wird sich am 01.05. mit der SG IV messen. Da dürfen dann gerne wieder mehr von meinen Stammspielern am Start sein, auch wenn ich weiß, dass ich mich auf meine Ersatzspieler immer verlassen kann.