Ohne Täler keine Berge

... wie Dirk treffend schrieb und so gönnten wir uns nach dem Zwischenhoch in der 2. Runde eine Abfahrt von geradezu alpinen Ausmaßen in der 3. Runde gegen Markkleeberg, bevor es letzten Sonntag gegen Plauen II wieder leichten Aufwärtstrend zu vermelden gab.

Kurzes Resümee der 3. Runde

Markkleeberg schenkte uns das 7. Brett - und lies uns dann an gleich 4 Brettern (Jörg, Micha, Maxi und meinereiner) kein Bein auf den Boden kommen. Und ohne die Leistung der Gegner schmälern zu wollen: Da hatten wir ordentlich mitgeholfen.

Bei Vincent sah es mit Minusbauer auch nur mäßig aus aber immerhin hatte er eine aktive Stellung und der Gegner wenig Zeit, so dass er ein Remisangebot bekam und annahm. Falk spielte seine Partie mit gewohnt riskanter Anlage, es wogte Hin und Her und zu Beginn der Zeitnot war Schiffbruch nicht mehr auszuschließen. Aber der Gegner hatte zu rechnen und verlor darüber Überblick, Angriff und einen Bauern und Falk hatte ein verhältnismäßig einfach gewonnenes Endspiel.

Die andere interessante Partie des Tages spielte Timon und stellte mit einem (laut Smartphone Engine) Wechsel von 17 Bauernheiten in der Bewertung  den Rekord für die laufende Saison auf. Behaupten wir an dieser Stelle einfach mal. Von +11 auf -6 war leider die verkehrte Richtung, aber Rekord ist Rekord. Selbstredend war der kritische Zug exakt dann zu spielen, bevor es 30 neue Minuten für mehr Ruhe und Durchblick gegeben hätte.

Mit dem 2,5 : 5,5 im Gepäck ging es dann gegenüber zur Bowlingbahn "Straßenbahn Nr. 80", wo wir bei gutem Essen versuchten, unsere Fassungslosigkeit in geordnete Bahnen zu lenken.

4. Runde gegen Plauen II

Mit der Zweiten von Plauen hatten wir einen starken Gegner zu Gast und viel mehr als "ordentlich mitspielen" hatten wir uns erst mal nicht vorgenommen. Mit zugegebenermaßen einigem Glück gelang das und wir kamen sogar in den Genuß eines echten Showdowns bei 3,5 : 3,5 und noch einer laufenden Partie.

Auf dem Weg dahin kamen Jörg, Micha und Maxi mit Weiß zu einem Remis. Jörg und Maxi mit vielleicht zartem Weißvorteil; bei Micha war es eine Schaukel bei beiderseitigem aktivem Figurenspiel. Aber das war alles in Ordnung, der Gegner war stark und die letzte Runde noch nicht vergessen.

Vincents Schwarzpartie war Auslöser für den etwas überraschenden weiteren Verlauf des Mannschaftskampfes. Irgendwas im frühen Mittelspiel war schief gelaufen und Vincent sah sich mehr und mehr in die Defensive gedrückt bei immer weniger sinnvollen Zügen. Immerhin konnte er 2 Leichtfiguren für einen Turm und Bauern geben. Nominell oft okay, in der konkreten Stellung schon "alles oder nichts".

Aber Vincent konnte 2 Bauern mit Unterstützung des Königs mobilisieren und fast nichts konnte die fröhliche Gemeinschaft auf ihrem Weg nach vorn stören bis auf Turm, Doppelläufer und Springer des Gegners, die mitten auf dem Brett ein schönes Mattbild zauberten. Und die Kunst soll gefördert werden, also durfte der Gegner das auch spielen.

Kurz darauf wurden uns 2 Remisangebote zugestellt, die so normalerweise wohl nicht gekommen wären. Falk stand mit Weiß strategisch ausgestopft und kurz vor dem Verlust eines von zweien "wichtigen" Bauern. Da nimmt man das Remis gern mit.

Ich stand nach okayer Eröffnung nicht mehr wirklich gut und konnte dem gegnerischen Läuferpaar nur noch beim Drohungen aufstellen zuschauen und versuchen, diese zu parieren. Mit der Absicht des Remisagebots tauschte mein Gegner einen Läufer gegen meinen Springer ab und wir verblieben mit Damen und ungleichfarbigen Läufern. An sich auch komplett Remis aber nun hatte ich auf einmal kaum noch Sorgen und: Da war ein bisschen Zeitnot, ein bisschen waren die Bauern des Gegners am Damenflügel geschwächt, also: Erstmal Weiterspielen. Und dann kam tatsächlich ein furchtbarer Einsteller des Läufers, direkt mit Schach und sofortiger Aufgabe.

Statt eines Optimums Richtung 3:0 (oder wenigstens 2:1) erzielte Plauen also nur 1,5 : 1,5 Punkte und es waren noch 2 Partien zu spielen. Und wieder brauchten wir einigen Optimismus, um hier auf Gutes zu Hoffen, aber so langsam kamen wir in Schwung bei dieser Übung.

Sandra hatte mit Schwarz die ganze Partie so ihre Mühe und was soll man sagen, wenn Dame, Springer und Läufer gegen Dame und Läuferpaar und (potentiell) rollende Bauern am Königsflügel spielen, außer: Aushalten! Tat Sandra auch. Ein bisschen gingen dem Gegner die Ideen aus, je ein Läufer wurde getauscht und am Ende akzeptierte er Sandras Dauerschach.

Die Ehre des Showdowns hat nun Timon an Brett 1. Mit Schwarz gegen Florian Elstner, nominell knapp 1900 DWZ, bisher 2/3 Punkte an Brett 1, wenige Jahre (wenn überhaupt) über die 20 hinaus und definitiv nicht ohne Grund ganz vorn aufgestellt. Viel Spaß! Und den gab es ... zunächst musste Timon die Qualität geben und hatte dafür immerhin einen Läufer mit Mehrbauern.

Das sah im Endspiel dann trotzdem sehr schwierig aus bis wieder Stimmung in die Partie kam, da Timons Mehrbauer zu einem Freibauer wurde. Leider wurde im Partieverlauf auch Timons Bauernstruktur beschädigt und der Gegner hatte einen h-Freibauern. Und ab einem gewissen Niveau ist dieses Turm vs. Läufer Endspiel mit gegenseitigen Freibauern leider einfach durch "Auszählen" für den Turm gewonnen - was der Gegner eindrucksvoll und effizient bewies.

Auf dem Papier also ein knappes 3,5 : 4,5. Das Glück - oder die Zähigkeit - können wir gern ins nächste Jahr mitnehmen. Schaun mer mal ...

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