Die mit den 3,5 Brettpunkten …

waren letzten Sonntag bei der Dritten von Plauen zu Gast und brachten 3,5 Brettpunkte und 0 Mannschaftspunkte zurück nach Leipzig. Zum vierten Mal in dieser Saison haben wir nun dieses Ergebnis erzielt. Sachdienlicher Hinweis an unsere Erste: Den Trick bringen wir auch dann, wenn wenigstens 3 von uns bei Euch aushelfen.

Über die 0 Mannschaftspunkte hinaus nehmen wir zwei gute Dinge mit: Wir haben als Aufsteiger sehr ordentlich mitgespielt; dass 4:4 war in Reichweite. Und an der Tabellensituation hat sich nichts geändert - mit einem guten Ergebnis in der nächsten Runde gegen Glauchau haben wir gute Chancen auf den Klassenerhalt.

Sandra machte im frühen Mittelspiel ein schnelles Remis nach Angebot des Gegners. Micha hatte zu dem Zeitpunkt schon eine Figur weniger. Eine Nebenvariante des Gegners beantwortete er nicht optimal und das wurde hart bestraft: Minusbauer und gegnerisches Läuferpaar. Mit einem Springeropfer ging Micha All-In, aber die Stellung gab es nicht her.

Timon und Gegner quälten sich nicht allzu lange und machten bei ausgeglichener Stellung Remis. Vincent stand nach eigener Auskunft solide, ohne Schwächen, sah aber für sich kaum Angriffspotential, sofern der Gegner nicht unter Umständen mithelfen wollte. Dieser signalisierte durch sein Remisangebot, dass damit nicht zu rechnen war und so kam es auch hier zur Punkteteilung.

So um die Zeit rum bekam ich mit Weiß ein Remisangebot in der unten abgebildeten Stellung. Die Eröffnung war noch sehr vorteilhaft für mich gelaufen, aber ein Verrechner brachte die Partie zurück nach "etwa ausgeglichen". Da die anderen 3 Bretter zwar komplex aber ohne klare Tendenz waren, entschied ich mich zum Weiterspielen mit 1. Lxe5. Das deckt die beiden Bauern b2 und h2 und greift den schwarzen Bauern auf g7 an. Vor allem der b-Bauer ist wichtig wegen der erwarteten Turmverdoppelung nach schwarzem Txc2.

Welchen Zug entkorkt nun Schwarz und gewinnt damit eine Qualität? Die Antwort kommt am Ende des Spielberichts.

Damit waren meine Leiden noch nicht beendet, denn nach dem Gewinn der Qualität wurden Mattnetze um meinen König gesponnen, die mich zusätzlich den Läufer kosteten. Das alles spielte mein Gegner mit einer Souveränität herunter, mit der ich vielleicht bei meinem Oberliga-Einsatz bei der Ersten gerechnet hatte, aber nicht unbedingt in der Landesklasse am 5. Brett. Nun ja. Etwas verstört bin ich immer noch, aber das wird sich mit der Zeit legen.

Jörg spielte mit Schwarz eine gute Partie, in welcher er in einer Nebenvariante (die sein jugendlicher Gegner offensichtlich kannte) zunächst etwas leiden musste, nach dem Damentausch aber gewisse Vorteile mit dem Doppelturm auf der offenen Linie und ungleichfarbigen Läufern hatte. Die sich aber nicht verdichten ließen - am Ende war's Remis.

Marek spielte ebenfalls eine gute Partie mit Schwarz. Zwischenzeitlich sah es mit einem gedeckten Freibauern nach Vorteil aus, aber der bewegte sich wohl etwas zu früh in Richtung Dame. Und so brauchte Marek im Turmendspiel Glück, dass beim Gegner die Sorge um Bauernverluste am Königsflügel gegenüber der Aussicht, 2 verbundene Freibauern am Damenflügel nach vorn zu treiben überwog. Auch hier Remis.

Falk konnte aus seiner komplexen Stellung heraus einen Sieg erspielen. Die beiden Springer des Gegners standen im kritischen Moment sehr aktiv und die Partie hätte nach Falks Einschätzung in jede Richtung kippen oder einfach ausgeglichen bleiben können. Der Gegner aber stellte einen Bauern ein und kurz darauf wurde sein "ich nehm auf f7 einen Bauern und wenn Du wiedernimmst gewinne ich mit einer Springergabel Deinen Läufer" Trick mit dem "dann geb ich halt mit dem Läufer ein Zwischenschach" Gegentrick gekontert. Und vom Gegner mit "Sch..ade!" kommentiert. Danach war das Material soweit reduziert, dass Falks Mehrbauer problemlos die Partie entschied.

Und wir unsere 3,5 Punkte hatten. Auf ein Neues in der nächsten Runde!

Auflösung

1. ... Sxe4 ist der gesuchte Zug. Der weiße Turm auf d6 muss sich bewegen (ich zog 2. Txa6), danach kommt 2. ... Sd2+ 3. Ka1 Sf3 mit Doppelangriff auf Le4 und Te1 und wegen des Grundreihenmatts kann der Turm nicht ziehen, ohne die Deckung des Läufers aufzugeben. Die Ausrede 4. Lg3 funktioniert für einen Moment aber es fogt 4. ... Tfxc2 5. Tb1 Sd2 und weg ist die Qualität.

Ich spielte weiter 6. a4 (Luftloch! Bauern nach vorn!) und mein Gegner fuhr mit 6. ... b4! das zweite Mal Schlitten mit mir. Nein, da wird nicht (gleich) die Qualität mitgenommen sondern es wird erkannt, dass das folgende schwarze g3 sowohl weißes Ka2, Tb2-wegziehen und auch Tb6 (der andere weiße Turm, greift den Bauern g4 an) für mich nur in Matt oder Turmverlust enden.

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