Archive für den Monat: November 2013

Gegen Lindenau gelang uns ein gutes Punktspiel mit einem recht sicheren 5:3.

Sandras, meine und Falks Partie war schon nach gut 2h entschieden. Bei den beiden Erstgenannten zu unseren Gunsten, bei Falk zu Gunsten Lindenaus.

Wolfgang spielte ein grundsolides Remis, wobei die Endstellung mit komplett symmetrischen Bauern, Königen und jeweils 2 Springern, die sich von ebenfalls symmetrischen Feldern aus beäugten, sehr amüsant war.

Sarah und Ihr Gegner nahmen sich für die ersten 15-20 Züge gebührend Zeit, bis ein komplexes Mittelspiel erreicht wurde mit so 10-15 Minuten für den Rest der Partie. Offensichtlich war die verbrauchte Bedenkzeit aber gut investiert, denn die Stellung konnte im Folgenden ohne weitere Aufregung zum remisen Läuferendspiel runtergeblitzt werden.

Sören erwehrte sich eines für mich gefährlich aussehenden Angriffs von Hannelore Neumeyer, die dabei wie gewohnt ohne Zögern 2 Bauern ins Geschäft steckte. Aus Kiebitz-Sicht hätte das auch durchschlagen können - tat es zum Glück nicht. Sören konnte die Stellung konsolidieren und bot mit 2 Mehrbauern im Endspiel Remis, was uns den 4-einhalbten-Punkt brachte und Sören weitere Denkarbeit im ansonsten sicher nicht allzu schwer zu gewinnenden Endspiel ersparte.

Die beiden interessantesten Partien spielten meiner Meinung nach Micha und Vincent. Ersterer gewann in der Eröffnung Qualität und Bauer, so dass mit 2 Freibauern am Damenflügel und eben Mehrqualität die Sache für uns gelaufen schien. Ganz so einfach war es dann nicht, der Gegner trommelte alle zu findende Aktivität zusammen und beschäftigte Micha noch 2-3h. Dieser gab die Qualität zurück für Vereinfachungen und weiter vorrückende Freibauern. Das reichte schlußendlich, obwohl es auch eines dieser Turmendspiele hätte sein können, die aus irgendwelchen Gründen Remis sind.

Vincent sah sich Rachegedanken von Andreas Neumeyer ausgesetzt, den er im vorigen Jahr in der Partie der Saison (aus VfB II Sicht) mit Schwarz besiegte und so unseren 4,5:3,5 Sieg gegen Lindenau sicherstellte, der den Aufstieg bedeutete. Auch diese Partie hatte es in sich - los ging's mit einem kreuzgefährlichen Gambit von Andreas (mit Weiß spielend). Vincent hatte die Theorie da nur bedingt parat und musste die Züge am Brett finden, während der Gegner bis zum 10. Zug alles runterblitzte.

Vincent stand im Mittelspiel dann zwar unter Druck, aber es schien zu halten. Dann doch ein taktischer Überseher - Bauenrückgewinn für Weiß, Damen runter, und Endspiel mit je 3 Mehrbauern auf jeder Seite. Und Weiß hatte die beiden Läufer, die diese Bauern perfekt unterstützen konnten. Die Analyse ergab entsprechend eine Gewinnstellung für Weiß, aber A. Neumeyer fand nicht die besten Züge und Vincent konnte die Stellung tatsächlich weiter und weiter vereinfachen und das Remis retten. Eine schöne kämpferische Leistung.

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Als Aufsteiger ist es immer so eine Sache. In der nächsthöheren Liga will man sich nicht blamieren, man schaut sich die DZW-Zahlen der neuen, stärkeren Gegner an und rechnet sich aus, gegen wen Punkte kommen könnten und gegen wen eher nicht. Der Plan nach den ersten 3 Runden waren: 3 Mannschaftspunkte. Die Realität nach 2 Runden: 1 Mannschaftspunkt. Und nun ging es Sonntag gegen eine der stärksten Mannschaften der Liga - Crimmitschau. Also konnten wir nur frohen Mutes - dafür aber fast im Stamm (Wolfgang war leider erkrankt, für ihn spielte René) - Richtung Leipziger Süden fahren.

Crimmitschau trat wie in den ersten beiden Runden im Stamm an. Ungefähre Taktik unsererseits war, dass jeder an seinem Brett "was machen" sollte, da es schon oft genug Spieltage gab, wo der Außenseiter sich nicht viel traut, nach 2 Stunden an 4 Brettern schlecht steht und der Favorit das Ding ohne großen Angstschweiß 5,5:2,5 nach Hause schaukelt.

Wie jeder Einzelne diese "Taktik" für sich interpretierte sei mal dahingestellt, aber nach 2h waren alle mehr oder weniger ordentlich aus der Eröffnung rausgekommen. Falk musste an Brett 1 dann leider doch ziemlich schnell die Niederlage gegen Frank Müller quittieren, er hatte einen völlig akzeptablen Grünfelder mit Weiß stehen, aber eine kleine Feinheit in der Läuferkoordination wurde von Frank konsequent zum Sieg verdichtet.

An Brett verwaltete Micha dafür mit Schwarz sehr gut seine kleine Bauernschwäche (mit Läuferpaar als Kompensation) und kam zu einem soliden Remis. Vincent spielte wie immer recht scharf, der Gegner hielt gut dagegen und es wogte hin und her ... in der Schlußstellung hatte Vincent bei knapper Zeit zwar eine Mehrfigur, aber Dame und Turm des Gegners drohten Bauerngewinne und Königsbelästigung. Ausreichende Kompensation unter praktischen Umständen also, so dass Vincent lieber den Spatz in der Hand (Remisangebot) mitnahm als die Taube auf dem Dach (oder die Ratte im Keller als Sinnbild der Niederlage? ;-)).

1 aus 3 Punkten war bei den sehr starken ersten 3 Brettern Crimmitschaus völlig okay. An Brett 4 konnte Stephan seinen Gegner Stück für Stück überspielen. Nach einer kleinen Taktik mit dann 2 Springern für den Turm konnte er auch noch einen Bauern gewinnen und irgendwann 1000 Gabeln drohen, was dem Gegner dann reichte. René hatte mit Schwarz immer solide gestanden, irgendwann konnte wohl sogar mal ein Zentrumsbauer für einen Randbauern gewonnen werden (bzw. "René stand auf Gewinn", wie es die Nachbewertung prägnant zusammenfasst). Im wahren Leben war es ein remises Läuferendspiel und Punkteteilung.

Leider hingen zu dem Zeitpunkt die letzten 3 Bretter mit Sven, Sören und Sandra eher durch. Sandra stand mit Weiß eigentlich immer ganz gut, bis es in ein Endspiel Läufer für Sandra gegen Springer bei gleicher Bauernanzahl ging. Aufgrund des aktiveren Königs des Gegners und seines zentralen Springers war das leider nicht besser für Sandra, zwischendurch ging auch mal ein Bauer verloren, aber letztlich zeigte der langschrittige Läufer, dass die Kontrolle über beide Flügel eine gewisse Kompensation ist und Sandra kam zum Remis.

Ich hatte nach gutem Beginn mit Mehrbauern ziemlich den Faden verloren, schlechter gestanden und gefühlt noch Glück, als ich kurz vor der Zeitkontrolle in ein Damenendspiel mit Minusbauern abwickeln konnte. 1-2 Vereinfachungen später war das Dauerschach gefunden.

Da hatten wir also 2x das schlechtere Endspiel zum Remis gerettet - konnte Sören Gleiches tun für ein Mannschafts 4:4? Die Antwort ist ein klares Nein ... Sören gewann stattdessen! Auch er war nach Bauerngewinn in der Eröffnung ordentlich unter Druck geraten und es hatte sich ein Endspiel Springer und Freibauer am Rand (Gegner) gegen Läufer und Bauernmehrheit im Zentrum (Sören) ergeben.

Das Bauernrennen gewann der Gegner, dafür konnte Sören mit Schach einziehen und im nächsten Zug … Matt setzen!

Das 4,5:3,5 wurde anschließend bei Burgern, Tee und Bier im Hotel Seeblick angemessen gewürdigt und wir können uns darüber freuen, dass es nicht wie vor 3 Jahren noch in dieser Liga nur Haue für uns gibt, sondern dass wir mithalten können.

In voller Montur trat am Sonntag die erste Mannschaft gegen die Gäste aus Lok Engelsdorf an. Eröffnungstechnisch wurde im Oberhaus einiges geboten, insbesondere wenig traditionelles Handwerk. Abseits der eingetretenen Pfade entstanden komplizierte Stellungen, die an Brettern 1-3 am Ende keiner für sich zum Sieg verdichten konnte. Brett 4 unsererseits verfügte über lange Zeit in seiner Weißpartie über einen fühlbaren Stellungsvorteil, konnte aber den Stepp-by-Stepp Ausgleich des Gegners nicht verhindern und lenkte gar die Begegnung in hektischen Zügen vor der Zeitkontrolle -durch eine falsche Abtauschaktion- in ein wohl nicht haltbares Endspiel, welches der Gegner auch souverän zu seinen Gunsten ummünzte. Im Unterhaus war deutlich mehr für uns los und ebenso im Punktsinne zu holen. Unterm Strich ging es recht deutlich mit einem 4:0 für uns aus. Grundsätzlich erfreulich für uns, gefühlt - insbesondere aus Engelsdorfer Sicht- zu deutlich, da selbige keineswegs „unterbesetzt“ an Brett 5-8 sind. Beispielhaft unter Ferndiagnose sei die Partie des Brettes 5 genannt. Der gegnerische weiße Stellungsdruck war über lange Phasen der Partie unangenehm, so dass unser Wolfgang schon einiges an Erfahrung sowie Kunst (und vielleicht auch Tricks) in die Waagschale werfen musste, um sich hieraus zu befreien und den ganzen Zähler im Endspiel einzustreichen.
Trotz dieses 5,5:2,5 Sieges und des summa-summarum 3. Mannschaftserfolges sowie der momentanen Tabellenspitze ist die (ohne Frage) gute Lage nicht über zu bewerten, da uns starke Gegnerschaft noch bevorsteht. Wollen wir Platz 1 behaupten, ist weiterhin ein hohes Leistungsversprechen geboten.

Wie in jedem Jahr gibt es 2-3 Punktspiele, die man in gar keinem Fall verlieren darf, sonst findet man sich bald eine Etage tiefer wieder. Als Achter gegen den Neunten BiBaBo war die 3. Runde genau so ein Tag, wo 2 Mannschaftspunkte fast schon so viel wert sind wie vier. Soweit die Vorzeichen, dazu mussten wir Rene in die 2. abgeben, den wir mit Sadko verersatzspielten.

Ergebnisse gab es heute auch schon recht schnell. Sadko rettete relativ flott ein Remis aus einer eher gedrückten Stellung und erfüllte somit die Vorgabe für alle "nur nicht verlieren". Gleich daneben spielte sich bei Christian D. (mal wieder) die Partie des Tages ab, der zunächst eine Qualität geben musste, uns dann aber eindrucksvoll bewies, dass so ein Springer bei 14 Bauern ohne offene Linien mehr wert ist als ein Turm und per Mattdrohung die generische Dame und damit die Partie gewann.

In der Zwischenzeit reichte auch Alvs Gegner die Hand rüber. Für meinen Geschmack vielleicht ein bisschen früh, aber er wollte sich die Minusqualität mit Minusbauer und breiter Stellung nicht mehr zeigen lassen. Dafür gab es an Brett 4 in einer eher undurchsichtigen Partie, wo mir nie so richtig klar war, wer gerade wen matt setzen will, eine Niederlage zum 2.5 : 1.5 Zwischenstand.

Eine Stunde später lag dann so langsam die Entscheidung in der Luft. Haasi blieb, dank eines Gegners, der nicht wirklich gegenhalten wollte, weiter ohne Punktverlust in dieser Saison und Flori hielt allen Angriffsbemühungen des Gegners stand, bis der die Lust verlor und remis bat. Den Zwischenstand und seine vorteilhafte Stellung nutze Andreas direkt, um seiner Gegnerin einen weiteren halben Punkt abzuringen, so dass es trotz der Null in Martins Endspiel mit 2 Minusbauern und 4.5:3.5 zum doppelten Punktgewinn reichte.

Fazit: In jedem Fall haben wir die Aufgabe "BiBaBo" in diesem Jahr besser gemeistert als in der Vorsaison. Allerdings: Nach dem Kellerduell ist vor dem Kellerduell - In zwei Wochen gehts zur Zweiten von Springer.