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Nach 5 Runden befanden sich die üblichen Verdächtigen in den Top-Positionen. GM Graf hatte seinem Auftaktremis 4 Siege en suite folgen lassen und stand somit bei 4,5 Punkten - genau wie GM Ivanov. Letzterer hatte lediglich gegen GM Meijers in einer bis zum Ende ausgespielten Partie ein Remis abgegeben.

Somit kam es in Runde 6 zum Duell Vorjahressieger (GM Ivanov) - Topgesetzter (GM Graf), welches Remis ausging. Durch diese Punkteteilung und die gleichzeitigen Siege von Viesturs Meijers, Konstantin Urban und Ferenc Langheinrich führen nach 6 Runden gleich 5 Spieler mit jeweils 5 Punkten das Tableau an. Mikail Ivanov hat aufgrund seiner hohen Buchholzzahl und der Tatsache, bereits gegen die beiden anderen GMs gespielt zu haben, aktuell wohl die besten Chancen auf den Turniersieg.

Erwähnenswert sind des weiteren die 4,5 Punkte von Kasimir Lieberwirth nach 6 Runden, dem nach den Erfolgen des Vorjahres das Turnier wohl zu liegen scheint 🙂 Sicher ebenso bemerkenswert wie die Tatsache, dass Alex Dac-Vuong Nguyen als einziger Spieler des Turniers jede seiner Partien gewinnen konnte. Derer es wegen schulischer Verpflichtungen bisher aber auch erst 4 gab.

Alv von unserem Verein blieb immerhin 5 Runden lang unbesiegt (mit zugegebenermaßen 4 Remisen), in Runde 6 allerdings spielte er dann gegen den Spieler, der jede seiner Partien im Turnier gewinnen konnte ...

... und zum Ende noch einige Diagramme mit hübschen Kombinationen:

Runde 1: Reinhard Nosek - Mikail Ivanov. Schwarz am Zug kann das weiße Zentrum empfindlich schwächen.

Runde 3: Felix Zimmermann - Leonard Richter. Schwarz am Zug gibt mit Dh6 erst mal ein Schach. Weiß pariert mit Le3 und stellt den Läufer besser, die Stellung aber nicht ...

Runde 4: Sadko Petersohn - Jürgen Artmann. Sadko mit Weiß hat gerade den Freibauern auf e6 vorbewegt und droht Gemeinheiten auf g7. Aber in den Diagrammen Weiß zu haben ist kein gutes Zeichen und hier ist es nicht anders. Die schwarzen Gegengemeinheit möge der geneigte Leser bitte selber herausfinden.

Runde 5: Daniel Zähringer - Bernd Hiemer. Weiß ist am Zug und im vierten und letzten Diagramm darf er auch mal gewinnen. Aber ohne Kommentar und Hilfe!

Gestern (21. März) ist mit genau 100 Teilnehmern unser diesjähriges Open gestartet! Favoriten sind sicher die GMs Alexander Graf, Viesturs Meijers und der Vorjahressieger Mikail Ivanov. Aber auch andere starke Spieler wie Konstantin Urban, FM Ferenc Langheinrich oder FM Hendrik Hoffmann werden um die vorderen Plätze mitspielen.

Eine Überraschung gab es schon mal in Runde 1, als GM Graf nicht über ein Remis hinauskam. Von unserem Verein spielen Sören, Alv, Dirk und Sadko mit. Dirk und Sören konnten in Runde 1 gegen nominell schwächere Gegner gewinnen, Alv und Sadko spielten Remis.

Allen Teilnehmern viel Glück und bestmögliches Schach!

Erik Fischer (links) schafft ein Remis gegen GM Graf Sadko in Runde 2 gegen Manuel Pietzsch

Die Chancen auf ein Weiterkommen stehen recht gut, wenn es 6 Qualifikationsplätze für 7 Mannschaften gibt. Ein wenig Gemurre gab es daher im Vorfeld, ob man die Vorrunde nicht besser ausfallen lassen und stattdessen gleich die Zwischenrunde spielen könnte.

Da kann man insbesondere die starken Mannschaften verstehen - wie z.B. unsere Erste mit Frank, Thomas, Lars, Wolli und Falk - für die die Qualifikation lediglich eine Fingerübung ist und es am Ende nur um die Platzierung und ein paar Schnellschachpartien unter leicht verschärften Wettkampfbedingungen geht. Den schwächeren Mannschaften dagegen - wie z.B. unserer Zweiten mit Alv, Sven, René und Eric - gefällt das Ganze schon besser. Der eine oder andere Gegner mehr auf Augenhöhe und mit etwas Glück ist die Qualifikation für die Zwischenrunde machbar.

Das Glück hatten wir (-> die 2. Mannschaft). Wir wurden in die 3er-Gruppe mit Krostitz gelost; der einzigen Mannschaft gegen die wir nicht Außenseiter waren. Der Sieger dieser Paarung hätte praktisch Platz 2 in der Gruppe sicher, würde damit in die Finalgruppe kommen und sich Platz 4 sichern. Mit einem knappen 2,5:1,5 waren wir erfolgreich.

René und ich konnten gewinnen, Alv steuerte einen halben Punkt bei. Die anderen Ansetzungen liefen wie erwartet. Gegen die SGL II (0,5 : 3,5) und unsere Erste (0 : 4) standen wir auf verlorenem Posten. René hatte den besten Tag erwischt, schaffte das Ehrenremis gegen die SGL und erreichte im Vereinsduell gegen Wolli sogar ein theoretisch remises Endspiel Läufer gegen Turm. Welches in der Praxis mit wenig Bedenkzeit aber doch eine gewisse Akkuratesse verlangt. Die Seite mit dem Läufer muss diesen hin und wieder auf potentiell gefährliches Terrain bewegen und ein Fehler reicht, um die Partie zu verlieren. So kam es denn auch. Dieses Endspiel ist sicher ein interessantes Thema für einen Trainingsabend.

Gegen Engelsdorf verlor wir knapp mit 1,5:2,5 - ein Ergebnis im Rahmen unserer Möglichkeiten.

Die 1. Mannschaft feierte in der Vorgruppe gegen die SGL III, Fortuna und Engelsdorf ungefährdete Siege und in der Finalgruppe gegen die Zweite wie schon erwähnt ein 4:0. In der letzten Runde der Finalgruppe kam es gegen die SGL II praktisch zum Finale. Unsere Erste konnte sich knapp mit 2,5 : 1,5 durchsetzen (Lars und Wolli mit vollem Punkt, Thomas mit halbem) und sicherte sich damit den 1. Platz in der Vorrunde.

4 Spieltage lang sind wir König Plauen nach Brettpunkten hinterher gehechelt - jetzt stehen wir dank unseres 6:2 Erfolges gegen Zwickau und dem kleinen 4:4 Stolperer der Plauener an der Tabellenspitze.

Frank fiel kurzfristig wegen Erkrankung aus, wofür René an Brett 8 einsprang. Das Punktspiel entwickelte sich ausgeglichen und die ersten beiden Remisen von Thomas und Lars nach gut 2 Stunden passten ins Bild. Ausgeglichene Stellungen mit gewissen Möglichkeiten, aber nichts durchschlagendes.

Nicht denken, Spielen!

So Carsten bei der nachträglichen Analyse und er beherzigt das ja sowieso: Wichtig ist vor allem, dass was los ist auf dem Brett und keine Seite die Partie einfach verwalten kann. Seine Stellung mit Weiß empfand ich als relativ ausgeglichen, vielleicht einen Tick besser für ihn. Und Carsten hatte das Spiel am Königsflügel und das nutzte er zu durchschlagendem Angriff.

Auch Jörg nahm gewisse positionelle Risiken im Schwerfigurenendspiel in Kauf, damit die Stellung am Leben bleibt. So konnte er einen Fehler des Gegners zu einer Abwicklung in ein vorteilhaftes Turmendspiel nutzen und dieses zum Sieg führen.

Meine und Renés Partie liefen ähnlich; wir beide kamen mit Vorteil aus der Eröffnung, der aber noch nicht entscheidend war. Dann wurde es mehr oder weniger verwickelt und da die Taktik tendenziell für die bessere Stellung arbeitet, konnten wir uns durchsetzen.

Von unseren beiden "Mister 100%" konnte nur Giso mit einem sicheren Sieg seine Quote halten. Wolli kam schlechter aus der Eröffnung und das setzte sich leider fort bis ins verlorene Endspiel.

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Nach der erwarteten Niederlage gegen unsere Erste in Runde 1 hatten wir es erneut mit einem starken Gegner zu tun. Ziel war es, möglichst viele kleine Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Motiviert gingen wir dies an. Durch die Ausfälle der letzen zwei Bretter bei Fortuna waren wir dort nun zumindest gleich auf. Ich kam mit Schwarz an Brett 1 schnell in Vorteil und auch an den anderen Bretter standen wir zu Beginn gut bis ausgeglichen. Bis auf das Ende von Michaels Partie spielten alle über die gesamte Partiedauer hochkonzentriert und bis auf einige Ungenauigkeiten fehlerfrei. Nach knapp dreieinhalb Stunden Kampf stand es 4:2 und René machte in Gewinnstellung mit einem Dauerschach den Sack zu. Doch nun zur Kür: die letzte laufende Partie, von Christian Dehner, welcher seine Figurenstellung konsequent verstärkte und sehr gut stand:

Dehner-Filipiak
Aber nun begibt sich Christian mit 23. b5 in eine scheinbar missliche Lage: 23. ... Sd4 (weg ist die Qualle) 24. c6 Sxc2 25. cxd7 Txb6 26. Txc2 Td8 und nun? Nun kam der Hammer 27. Tc6!! und Schwarz ist verloren.

Gratulation Christian zu dieser großmeisterlichen Kombination. Insgesamt sind wir selbst überrascht, aber auch froh, über diesen wichtigen Sieg gegen den Abstieg.

Die neue Saison steht vor der Tür und wir haben 3 Mannschaften gemeldet. Zum ersten Mal spielen 1. und 2. Mannschaft in der gleichen Liga - der 1. Landesklasse (Staffel B). Unsere 3. Mannschaft spielt wie in der letzten Saison in der Bezirksliga.

Die Erste will den Aufstieg schaffen und wieder zurück in die Sachsenliga, während die Zweite und Dritte zunächst mal mit dem Abstieg wenig bis nichts zu tun haben möchte.

Viel Spaß und Erfolg allen Spielern!

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Zuletzt fuhren wir 2 deutliche Siege ein und hatten dazu dass Glück, dass die SGL 6 und Großlehna am vergangenen Spieltag jeweils Niederlagen verbuchen mussten.

Gegen Delitzsch lief es - im Gegensatz zur vergangenen Saison - wie gemalt. Vincent, Alv, Stephan und Frank (in dieser Reihenfolge) fuhren ziemlich sichere Siege ein. Micha und Sven jeweils unaufgeregt Remis. Sandra stand etwas gedrückt, aber letztlich doch ein sicheres Remis und bei Carsten war es in etwa umgekehrt.

Naunhof fehlten am vergangenen Spieltag 4 Stammspieler und so ließen sie 3 Bretter frei. Alv, Florian und Carsten gewannen deutlich; Falk und Sven spielten Remis.

Mit einem Mannschafts- und ausreichend Brettpunkten Vorsprung haben wir es in den letzten beiden Saisonspielen nun selbst in der Hand.

Let's play!

holen ein 4:4 in einem wildem Punktspiel.

Frank fiel kurzfristig aus und wir entschieden uns, dass 1. Brett freizulassen, da ansonsten die schon strapazierte Spielerdecke der 3. und 4. Mannschaft zu sehr gelitten hätte.

Das 0:1 konnte schnell in ein 2:1 umgewandelt werden: Ich konnte mit Schwarz aus der Eröffnung heraus mehr als ausgleichen, gewann einen Bauern und mein Gegner gab (früh) auf. Vincents Gegner gab eine Leichtfigur für 2 Bauern, wobei das zugegebermaßen ganz kurz wie Bauerngewinn! aussah. Aber Vincent hat seine Eröffnungen im Griff und obwohl sein Gegner noch so gut als möglich Verwirrungen anzettelte, war der Sieg letztlich ungefährdet.

Dann war es erstmal vorbei mit den frohen Nachrichten. Micha hatte in der Eröffnung eine Figur verloren und Carstens König war in eine intensive Diskussion mit gegnerischer Dame, Turm und dem Fianchettoläufer verwickelt. Die eigenen Adjutanten hielten sich mit eigenen Beiträgen sehr zurück und die Stellung war nicht mehr zu retten. Auch Micha konnte nur kurz eine Bauernwalze andeuten, die von der gegnerischen Mehrfigur gestoppt wurde.

Zwischenstand 2:3 und wir mussten langsam das 4:4 anstreben, obwohl ein Mannschaftssieg natürlich schöner wäre ... dieser Zwiespalt führte zu einem abgelehnten Remisangebot unsererseits an Renés Brett. Die taktischen Möglichkeiten sprachen zu dem Zeitpunkt für René, die positionellen Gegebenheiten für den Gegners. Leider hatte schon wenig später der Gegner alle Vorteile auf seiner Seite - 2:4.

Zum Glück stand Alv da kurz vor seinem vollen Punkt; mit seiner bewährten Spielweise aus positionell teils ungewöhnlichen, aber taktisch immer gerechtfertigten Zügen hatte er in einem Schwerfigurenendspiel mit Dame und 2 Türmen einen Freibauern auf der 6. gebildet. Das Öffnen der gegnerischen Königsstellung führte dann zu Großabtausch und einem einfach gewonnenen Turmendspiel mit 2 Mehrbauern.

Da waren 4h um und nun hing alles von Sandra ab, die schon da seit gefühlt 2 Stunden "besser" stand und um die gegnerischen Festung herumlavierte. Eine Handvoll Bauern, jeweils ein Turm und besserer Läufer gegen (gut postierten) Springer standen auf dem Brett. Direkt aus dem Endspiellehrbuch und stundenlang analysierbar; in unserer Liga leider mit hoher Remistendenz. Was 3,5 : 4,5 und das Ende unserer Aufstiegsambitionen bedeutet hätte.

Immerhin stimmte Sandras Ankündigung "bis zum 120. Zug zu spielen" hoffnungsfroh. Der unvermeidliche Durchbruch kam dann auch irgendwann - gut vorbereitet - und die Partie nahm hier ein jähes Ende:

Endspiel_Sandra_Siebenlehn

Schwarz antwortete mit Txf6, worauf Sandra alle Figuren runterholzte und das Bauerendspiel leicht gewonnen ist. Nach dem richtigen gxf6 steht Weiß immer noch besser aber es bleibt höllisch kompliziert. Der Rechner (und das Gefühl) sagen, dass man dann noch die Leichten tauschen und mit h-Freibauer ins reine Turmendspiel gehen sollte. Aber Schwarz holt sich dann den d5 ab und bildet einen eigenen Freibauern auf der f-Linie. Daraus kann dann Turm + Dame für beiden Seiten werden oder es bleibt ein "normales" Turmendspiel oder Schwarz gibt seinen Turm für den Freibauern und holzt den Damenflügel ab, und es ist dann vielleicht auch Remis ... oder nicht? ... also lässt man als Weißer doch besser die Leichten drauf? Viel Spaß bei der Analyse!

So wenigstens ein 4:4, was sicher nicht unser Ziel vor dem Spieltag war, aber den Aufstieg noch möglich erscheinen lässt - einen immensen Endspurt vorausgesetzt.

2 Kommentare

Ohne Worte.

Eigentlich.

Aber zollen wir Großlehna den gebührenden Respekt für den Sieg und geben unserer Enttäuschung Ausdruck. Sollte Großlehna mit der Taktik der 2 leeren Bretter weitere Siege einfahren und am Ende aufsteigen, wäre dies in der Tat eine bemerkenswerte Leistung. Allerdings muss etwas auf die Tendenz geachtet werden, denn nach einem 5:3 in Runde 1 hieß es diesmal "nur" 4,5:3,5.

Zum Spiel. Großlehna ließ nachvollziehbarerweise Brett 1 und 3 frei, da dort starke Gegnerschaft (Frank und Carsten) mit den weißen Steinen gesessen hätte. An Brett 2 zumindest half diese Aufstellung nicht sonderlich, da Micha mit den schwarzen Steinen gegen Verena Nagel gewinnen konnte. Stark!

An den Brettern 4 und 5 sahen sich Sandra und meinereiner DWZ-stärkeren Gegnern gegenüber. Sandra schaffte mit Schwarz aus der Eröffnung keinen Ausgleich und hatte den Rest des Spiels zu kämpfen, den Laden zusammenzuhalten. Das gelang leider nicht, weil im Endspiel die ungleichfarbigen Läufer nebst eines Turms die aktivere Seite (Freibauer auf der 7.!) deutlich bevorzugten.

Ich wusste nicht so recht, ob ich ausgangs der Eröffnung etwas besser oder auf Ausgleich stehe oder mir mein Gegner gar gleich was um die Ohren haut, ob seines selten gespielten Eröffnungskonzeptes. Tatsächlich stand ich richtig gut; ich hätte statt Lg5? halt einfach nur den anderen Zug spielen müssen, der Bauer oder Qualität gewinn:

Thiergen-Wünsch
Bauer oder Qualität - was darf es sein?

Hätte man durchaus sehen können. Nach weiteren 20 Zügen so hin und her und ausgeglichenem Endspiel kam ein weiterer übler Schnitzer hinzu, der mir ein sehr passives Turmendspiel einbrachte, welches an solchen Tagen natürlich verloren ist.

Sarahs Gegner spielte ziemlich wild mit manueller Rochade und angetäuschtem Bauernsturm. Das führte zu keiner besseren aber zumindest einer sehr komplizierten Stellung und Sarah beging in Zeitnot den entscheidenden Fehler. Vincent kam mit Weiß ähnlich mir irgendwie unklar aus der Eröffnung (schlechter wohl nicht). Dann konnte der Gegner einen gedeckten Freibauern auf der c-Linie installieren, aber immerhin standen je Dame und Turm bei recht offener Stellung auf dem Brett. Aber da es eben einer dieser Sonntage war, war es nur Vincents König, der sich unwohl fühlte und als dann noch ein Bauer wegging war die Stellung verloren.

Sadko wenigstens konnte noch Remis in einer meiner Meinung nach ausgeglichenen Partie erreichen.