Autoren-Archive: Sadko

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Wie schon im vergangenen Sommer, fassten auch in diesem Jahr Alv, Flosch, Jakob, Luca und ich (Sadko) recht früh im Jahr den Plan, im Sommer wieder ein bisschen durch Europa zu touren und die Ferien mit etwas Schach, Urlaub, Schach, Sightseeing und Schach zu verknüpfen. Nachdem wir im vergangen Jahr in Richtung Westen unterwegs waren, wollten wir dieses Mal eine andere Himmelsrichtung einschlagen; es sollte entweder nach Kroatien oder Lettland gehen; nach einigen Überlegungen haben wir uns aber letztlich für Riga entschieden.

Das „Ankunftsbild“ am Turnierort in Riga, nach 1750 Kilometern.

 

Bei dem Open der Rigaer Technischen Universität, kurz „RTU-Open“ handelt es sich nach eigener Angabe jedes Jahr um das „größte Schach-Event Nordeuropas“… Ja, die Balten sehen sich als Nordeuropäer… Doch schon allein bis wir dort ankamen war es eine durchaus lange Reise; also bringt gerne etwas Muße mit, bevor ihr auf „weiterlesen“ klickt.

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Niko, Jakob, der Hauptmann von Köpenick, Flosch, Sadko und Alv-mit-Hund ^^

Man könnte ja meinen, dass mit der Offenen Bezirkseinzelmeisterschaft in Blankenburg, dem 60. Krostitzer Kurz-Schnellschachturnier in Krostitz und der Deutschen Schulschachmeisterschaft über Himmelfahrt in Frankfurt am Main der Terminkalender schon ordentlich mit Schach-Events gefüllt war … aber wer das sagt, kennt uns schlecht! Schließlich gibt es Pfingsten ein verlängertes Wochenende! Und was gibt es da Schöneres, als auf Reisen zu gehen und Schach zu spielen? Schnell war das Auto voll… 

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Ganze drei Jahre ist es her, dass unsere Aktivität November endlich einmal wieder auch im November stattfinden konnte: Zehn Spieler unseres Vereins hatten sich am vergangenen Samstag bei schönstem Kaiserwetter eingefunden, um an unserem traditionsreichen VfB-Skatturnier teilzunehmen und um Rum, Waschzeugs, Pralinen und Brote zu spielen. ... weiterlesen

Nicht nur der Winter .... auch die kommende Spielsaison. ^^ Deshalb war es am Samstag mal wieder Zeit, unser Vereinsheim auf Vordermann zu bringen. Ich möchte an dieser Stelle im Namen des ganzen Vereins den Helfern danken, die sich am Aufräumen, Saubermachen, Brombeeren einkürzen (hier insbesondere Christian Dehner), Spinnenweben beseitigen (hier insbesondere Alv) und Malern unserer Holzfassade beteiligt haben!

Auch über Nacht abgestellte Fahrräder umstellen gehörte dazu. Diese seien, Hartmut zufolge, bitte künftig im "Raum 1" abzustellen. 

Ein kleines Kuriosum wollten wir allerdings nicht unerwähnt lassen: Leider sah irgendwie kein Mitglied des "Aushängeschildes" unseres Vereins eine Möglichkeit, am angekündigten Arbeitseinsatz teilzunehmen; auch bei der Zweiten sah es mit 1/8 ähnlich aus...

Zufälle gibt's!

Und schon war es wieder einmal soweit im Jahreskreis: Zehn Spieler unseres Vereins hatten sich am vergangenen Sonntag bei hochfrühlingshaftem Wetter eingefunden, um an unserem doch inzwischen recht traditionsreichen VfB-Skatturnier teilzunehmen. Besonders gefreut hat mich, dass neben den üblichen Verdächtigen, sich auch wieder einige unserer skatbegeisterten Jugendlichen eingefunden haben, um um Kraken, Waschzeugs, Pralinen und Brote zu spielen. ... weiterlesen

Leider war die Teilnehmerzahl zum diesmaligen Skatturnier mit nur 7 Leuten nicht so hoch wie beim letzten Mal. Dafür erfreute es umso mehr, dass zwei "Neulinge" in Gestalt von Christian Alvermann und Mike Eichhorn sich für die Teilnahme entschieden haben. Trotzdem ging es am Ende nicht weniger spannend zu als beim letzten Mal. Mit einer recht erfolgreichen ersten Serie konnten Hartmut, ich und Wieland mit 1300 bis knapp 1500 Punkten sich zunächst ein solides Polster aufbauen, wohingegen Sandra, Alv und Mike weniger Kartenglück beschieden war. Dieser Vorteil weilte jedoch nur kurz, da Grischan zu Beginn der zweiten Serie gleich 8 Spiele hintereinander gewonnen hat und bedrohlich aufkam. Er konnte den Tisch mit Alv und Mike letztendlich auch klar für sich entscheiden, spielte mit 1482 Punkten auch die stärkste Serie, allerdings reichte es in Summe trotzdem nur für einen knappen 4. Platz. Hartmut erreichte Platz 3, konnte aber von allen Teilnehmern am Ende die meisten gewonnenen Spiele bei sich verbuchen. Wie beim letzten Mal, sollte der Kampf um Platz 1 also zwischen Wieland und meiner Wenigkeit ausgetragen werden. Im letzten Spiel konnte ich mich dann in Mittelhand zwischen einem einfachen, langen Rot ohne Einen, mit drei Wenzeln (und Gewinnchance >95%)  oder einem Grand (mit erhoffter Alten-Findung im Skat, Gewinnchance <5%) ohne Volle entscheiden, bei welchem ich allerdings Wieland noch hätte überholen können. Letztendlich habe ich mich dann aber doch für das Rot entschieden (was auch gut war, denn der Alte lag natürlich nicht drin ^^ ).

Damit geht der diesjährige Titel des "Skat-Masters des VfB" wohlverdient an Wieland Hiller von den Roten Rüben, welcher mit lediglich 22 Spielen in 24 Runden bei keinem Verlorenen sogar leicht unter Spielerwartungswert spielen musste.

Nachfolgend die Ergebnistabelle.

Platz Name Serie 1 Serie 2 Gesamt
1 Wieland Hiller 1304 1336 2640
2 Sadko Petersohn 1402 1206 2608
3 Hartmut Krenz 1480 595 2075
4 Christian Geiling 578 1482 2060
5 Sandra Kalkhof 901 709 1610
6 Christian Alvermann 227 743 970
7 Mike Eichhorn 423 99 522

 

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Durch künftige, weitere Aufstiegsambitionen getrieben, fassten Christian Alvermann, Christian Dehner, Felix Teichmann und Sadko Petersohn den Entschluss, die Saure-Gurken-Zeit nicht ungenutzt zu lassen, sondern zusammen ins Böhmische zu fahren und am Czech Open Festival 2015 in Pardubice teilzunehmen. Dies war unser erstes richtig internationales Schach-Großturnier und sollte für alle eine neue, großartige Erfahrung werden.

Das Hauptturnier bestand aus vier Gruppen:
A: offenes Großmeisterturnier, ab Elo 2100,
B: offenes Ratingturnier, Elo 1700 bis 2400,
C: offenes Ratingturnier, Elo bis 2100,
D: offenes Ratingturnier, Elo bis 1700.

Felix – unser Trainer 🙂 – und Christian Alvermann spielten im B-Turnier, während Christian Dehner und meine Wenigkeit im C-Turnier ihr Glück versuchten.

Obwohl das eigentliche Hauptturnier erst am Freitag bzw. Sonnabend losgehen würde, sind wir bereits am Mittwoch angereist um uns vorher noch in den zahlreich angebotenen Blitz- und Schnellschachturnieren „warmzuspielen“. Unser Vereinsmaskottchen, im Folgenden „Alv“ genannt, war von uns allen am Ende allerdings der einzige, der dies auch wirklich durchzog, wir anderen entschieden uns kurzfristig, dann doch dafür, bei 42°C im Schatten alles erstmal ganz ruhig angehen zu lassen, die Unterkunft zu beziehen, die Gegend zu erkunden um dann halbwegs ausgeruht ins wichtige Hauptturnier gehen zu können. Nichtsdestotrotz erspielte Alv unterdessen eine sehr gute Schnellschachperformance und erreichte mit 5 aus 9 eine Erst-ELO von 1819.

1. Runde
Während Alv in der ersten Runde gegen eine knappe 2000 aus Deutschland antreten durfte und jener dann gleich einmal ein Remis abknüpfte, bekam Felix seinen vermeintlich leichten Erste-11846210_476838342484645_1419860858_nRunde-Gegner in Form eines 9-jährigen Nachwuchstalents aus der tschechischen Schachspielerfamilie PRIBYL, welchen er jedoch gekonnt überspielen konnte und somit, mit einem vollen Punkt, auch für ihn das Turnier durchaus gut losging. Christian Dehner und ich hatten in der ersten Runde leider weniger Erfolg, aber auch Gegner, die ohnehin wenig Erwartung zuließen.

2. Runde
Alv gelang es am zweiten Spieltag nicht nur an die Erfolge des Vortages anzuknüpfen, nein, er zog dieses Mal seinen Gegner (immerhin wieder eine 2000 aus Deutschland) gleich ganz über den Tisch, nachdem jener ihn offenbar (irrtümlich) so eingeschätzt hatte, als müsste er gegen 100_2889Alv etwas Taktisches in Form des Gibbins-Weidenhagen-Gambits aufs Brett bringen – und erhielt dafür seine gerechte Strafe. Felix wurde durch einen starken Letten etwas ernüchtert. Christian spielte wieder eine grundsolide Partie, verlor am Ende jedoch durch einen taktischen Patzer. Ich konnte meinem deutlich stärkeren Gegner aus Holland noch zu einem Remis betrügen.

3. Runde
Nachdem wir nun endgültig im Turniermodus angelangt waren, konnte Alv seine bis dahin schon gute Performance mit einem weiteren Remis gegen eine weitere 2000 weiter ausbauen, wohingegen Felix sich ebenfalls mit einem Remis gegen einen leicht schwächeren Gegner zufrieden geben musste, aber immer noch gut im Rennen lag. Ich verlor hoch verärgert gegen einen stark alkoholisierten Tschechen, nachdem ich zwar gut aus der Eröffnung gekommen war, durch ein schlecht behandeltes Mittelspiel allerdings ins Hintertreffen geriet. Auch der Versuch eines Befreiungsopfers brachte leider nicht die gewünschte, lediglich eine spielverkürzende Wirkung. Christian konnte trotz Minusbauern in ein von ihm positionell gut gehaltenes Turmendspiel abwickeln und seiner vergrämten Gegnerin ein Remis nachweisen.

4. Runde
Felix‘ Gegnerin sah in dieser Runde keine Sonne und konnte schon recht zeitig nach Hause gehen. Bei Christian und mir waren die Partien ebenfalls recht schnell vorbei, wobei leider nur ich einen Punkt verbuchen konnte. Alv wurde gegen einen unter die 2000-Elo-Marke 100_2891abgetauchten IM aus der Ukraine gelost, jenem Land aus dem zwar viele Teilnehmer kamen, dessen Flagge aber als einziges nicht unter den über 40 in der Arena gehissten Flaggen aller teilnehmenden Nationalitäten zu finden war. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. 
Jedenfalls waren wir drei Fertigen am Ende (laut Alv 😉 ) alleinig an seiner Niederlage schuld.

5. Runde
Zum Bergfest zeichnete sich nun auch ab, wie für jeden von uns die Zeichen für den Rest des Turniers stehen würden: Alv war bereits so weit über Erwartungswert, dass ihn auch eine erneute Niederlage in dieser Runde, nichts mehr anhaben konnte. Felix spielte mehr oder weniger auf hohem Neunzehnhunderterniveau weiter. In dieser Runde durfte er gegen den Erstgesetzten, eine 2311, ebenfalls aus der Ukraine antreten. Und an Erfahrung gewinnen. Christians Pechsträhne setzte sich traurigerweise immer weiter fort – nach unglücklich verlorenen Gewinnstellungen der vergangenen Tage kam nun noch ein Spielfrei hinzu. Für mich stand das Turnier zum Glück unter einem sehr guten Stern – ich konnte meinen bis dato stärksten Sieg nach über 4 Stunden Spiel und auch mehreren gleichfarbigen Läufern gegen eine knappe 1800 erringen.

6. Runde
An diesem Tag entschieden wir uns, vormittags ein Blitzturnier zu spielen – mit Auswertung. Besonders erwähnenswert ist die Performance von Christian Dehner gewesen, welcher gleich einmal mit 3 aus 4 Punkten startete und das Turnier auch zu einem guten Ende führen konnte: 1690 ELO sprechen deutlich für sich. Felix erspielte sich eine 1910 und war damit sicherlich nicht vollends zufrieden, ähnlich wie Alv, welcher ebenfalls ein leicht besseres Ergebnis als eine 1844 11880278_476838345817978_1959360031_nerhofft haben dürfte. Sadko hat in eigener Erwartung die geringste Blitzleistung (1577) erzielt.

Im Hauptturnier dann, brachte unsere bessere Hälfte mit zwei aus zwei, im Gegensatz zu Christian und mir auch nach dem anstrengenden Blitzturnier, wieder ordentlich Leistung aufs Brett. Sowohl Felix als auch Alv gewannen ihre Partien.

7. Runde
Diese Runde war für uns vier weniger erfolgreich. Felix und ich verloren gegen jeweils starke Gegner, Alv und Christian remisierten wenigstens.11853862_425149741010622_233721428_n

8. Runde
Ohne es zu wissen, sollte die 8. Runde für Felix und Alv bereits die letzte Runde sein. Was meine Partie betrifft, konnte ich mich freuen, dass mein Gegner offensichtlich durch die Dauer des Turniers bereits an Schachblindheit im Endstadium erkrankt war und über mehrere Züge hinweg eine dreizügige Gewinnabwicklung nicht sah, sodass ich am Ende erneut zum Remis betrügen konnte. Alv’s Partie ging ebenfalls remis aus. Felix hatte sich eine Gewinnstellung erarbeitet, mit materiellem Vorteil und einen Gegner in Zeitnot, konnte aufgrund des Fischer-Modus diesen jedoch nicht auf Zeit ausdrücken – wickelte obendrein dann auch noch unglücklich ab und musste wohl oder übel dann das Remisangebot des Gegners akzeptieren und war erst nach einigen Stunden, ein paar Kilometern Fußweg, einem zerknüllten Partieformular und nach dem Mord an seinem Kugelschreiber wieder ansprechbar.

9. Runde
Entsprechendes „Losglück“ erfuhren unsere 11846226_425149651010631_629807934_nbeiden B-ler dann noch in der letzten Runde. Aus solidarischen Gründen verzichteten Felix und Alv, gegeneinander anzutreten. Mit spitzen Ohren habe ich bei meinem Gegner
(,welcher 162 ELO mehr hatte) in einem Gespräch vor der Partie mitbekommen, dass dieser noch am selben Tag zurück nach Bayern fahren wollte und bot daher recht zeitig in Verbindung eines drohenden Damentauschs in ausgeglichener Stellung ein Remis an, welches er auch annahm. Christian konnte seine Partie wie immer solide ausbauen, verzichtete jedoch diesmal auf einen taktischen Patzer und gewann somit sauber die letzte Partie.

Letztendlich war es für uns alle ein sehr lehrreiches und interessantes Turnier und zumindest für Alv, mich und auch Felix im Hinblick auf die Wertzahlentwicklungen auch ein sehr bzw. recht erfolgreiches Turnier. Außerdem waren wir ziemlich erstaunt, wie viele deutsche Teilnehmer es gab, gegen die – aus erwartungswerttechnischer Sicht – immer keiner von uns spielen wollte, weil diese natürlich meistens auch eine DWZ haben und nicht nur eine ELO und unser Erwartungswert somit i.d.R., bei gleicher Spielstärke, höher sein würde.

Ansonsten haben wir natürlich noch außerhalb des Turnierrahmens viel erlebt. So haben wir u.a. einen Ausflug zum alten Schlachtfeld bei Königgrätz gemacht, auf welchem deutsch-deutsche Geschichte geschrieben wurde und einen Museumsbesuch angeschlossen. Auch die nahe gelegene Burg haben wir entlang unserer zahlreichen Wanderungen von der Unterkunft zum Turnierort (ca. 12km pro Richtung) besichtigt.

Einmal Einkehren am Tag war Pflicht, zumeist auf dem Marktplatz in Königgrätz, wo man uns dann schnell kannte, aber wir haben auch selber im Rahmen der küchenausstattungstechnisch eingeschränkten Möglichkeiten unserer Unterkunft gekocht und danach regelmäßig mit Beavis und Butthead via Youtube den Geist „entspannt“.

Auf der Rückfahrt haben wir noch einen Abstecher nach Prag gemacht und sind dann über den Fichtelberg wieder zurück nach Deutschland gefahren.

Zum Schluss noch ein paar weitere Bilder:

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